Acht Jahre lang sollen Akkus in Elektroautos etwa ihren Dienst leisten. Als Stromspeicher in einem neuen Elektroauto eignet sich ein derart betagter Akku danach nicht mehr. Doch ein anderer Job bietet sich an: die Zweitkarriere als stationärer Batteriespeicher. Schließlich erreichen viele der alten Batterien noch 70 bis 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität.
Den eigenen Solarstrom im Privathaus speichern

Tesla Powerwall: Stromspeicher für den Eigenbedarf (Foto: Tesla)
Gute Nachrichten sind das beispielsweise für die künftigen Besitzer von Photovoltaikanlagen. Üblicherweise wird deren auf dem eigenen Dach produzierter Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Die Preise, die Besitzer von Photovoltaikanlagen dafür erhalten, im Fachjargon Einspeisevergütung, sind jedoch im Sinkflug.
Deshalb wäre es attraktiver, den auf dem Privatdach produzierten Strom nicht einzuspeisen, sondern selbst zu verwenden. Problem dabei: Große Teile des Strombedarfs entstehen am Abend oder in der Nacht, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Stromspeicher müssen folglich her: große Akkus, die tagsüber bei Sonneneinstrahlung geladen werden.
Solche Speicher gibt es bereits. Doch noch schrecken hohe Preise mögliche Käufer ab. Optimistisch stimmt die Einschätzung vieler Experten, dass Stromspeicher für zuhause in den nächsten drei Jahren sowohl billiger als auch besser werden. Große Beachtung fand jüngst die Ankündigung von Tesla, einen Batteriespeicher für den Heimbedarf auf den Markt zu bringen.

Der Stromspeicher ist bei E-Autos wie dem E-Golf von VW das Herzstück (Foto: VW).
Prinzipiell kann auch ein Elektroauto als Stromspeicher agieren. Wird mehr Strom produziert als benötigt, so lädt es sich auf. Fehlt Strom und wird die Mobilität nicht benötigt, kann der Auto-Akku zur Versorgung des Haushalts beitragen. Eine innovative Idee, die im Alltag bislang jedoch keine Anwendung findet.
Gebrauchte Batterien als stationäre Batteriespeicher
Wohl schneller umsetzbar scheint der Plan zu sein, E-Auto-Stromspeicher aus den Fahrzeugen auszubauen und im Anschluss als privaten Batteriespeicher in Häuser einzubauen. Die Industrie arbeitet bereits daran: Bosch, BMW und Vattenfall zeigen mit dem Projekt „Second Life Batteries“ in Hamburg, wie die Wiederverwertung ausgedienter E-Auto-Batterien aussehen kann. Mehr als 100 aus der E-Mobility ausrangierte Lithium-Ionen-Batterien wurden zusammengeschlossen. Die Energie aus diesem Speicher würde reichen, um 30 Haushalte mit je vier Personen eine Woche lang mit Strom zu versorgen.
Auch Nissan arbeitet an der Wiederverwertung von Batterien aus E-Autos. Derzeit wird getestet. Später beim Marktstart wird vor allem der amerikanische Kontinent in den Fokus rücken. Denn dort gibt es, beispielsweise in Kalifornien, bis zu 50 Prozent an Fördermitteln dafür.

Akku-Fertigung von Nissan in Sunderland (Bild oben: dito, Fotos: Nissan)
Langzeithaltbarkeit von Batterien quasi nachgewiesen
Automobilhersteller wie Peugeot oder Citroën geben mittlerweile ganze acht Jahre Garantie auf ihre Batterien im Elektroauto während des Betriebs. Auch Kia ist mit seinen sieben Jahren sehr gut dabei. Man vertraut also der Technologie, und sie wird stetig besser. Kürzlich unterhielt ich mich mit einem Besitzer eines Mitsubishi i-MiEV der ersten Generation. Seit 4,5 Jahren fährt er das Auto und konnte kaum Kapazitätsverlust an der Batterie feststellen. Dabei handelt es sich hier um einen Akku der ganz frühen Generation.
Ich glaube, dass die von den Herstellern angegebenen Werte, „zwischen 70 und 80 Prozent Kapazität nach mehreren Jahren“, hinkommen. Danach werden die Akkus entweder zum Recycling gebracht und fast vollständig wiederverwertet oder aber als Batteriespeicher eingesetzt.
Keine Frage: Batterien von Elektroautos sind kompliziert und aufwendig in der Herstellung. Das zeigte auch mein Besuch der Nissan-Batteriefabrik in Sunderland. Gerade deshalb ist es eine gute Idee, sie nach dem Einsatz in E-Autos weiterzuverwenden. Das ist gut für die Umwelt, gut für die Wirtschaftlichkeit und gut für den Verbraucher.

Setze auf Effizienz und alternative Antriebsmethoden, liebe die Elektromobilität und mag die moderne Konnektivität zwischen Smartphones, Internetdiensten und Fahrzeugen. Als gelernter Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bin ich in diesem Bereich in meiner Materie.
Interessant, dass man mit dm überflüssigen Strom aus Photovoltaikanlagen auch die Autobatterie für Elektroautos aufladen kann. Ich interessiere mich sehr für diese Art von Auto und plane sogar mir so eine Anlage auf dem Hausdach installieren zu lassen. Diese Information ist also etwas, was sich mir definitiv im Hinterkopf behalten werde.