Alles neu macht der Mai und so freuen sich die Mitarbeiter der ED Netze in Haltingen über eine funkelnagelneue Heizanlage. Bürogebäude, Werkstatträume und Fahrzeugwaschhalle am Standort im Elektraweg bekommen derzeit eine moderne Wärmeversorgung.

Die Arbeiten laufen auf Hochtouren und sollen in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Bislang wurde die Heizung mit zwei alten Ölkesseln betrieben, im Sozialgebäude wurde gar elektrisch geheizt.

„Das ist nicht mehr zeitgemäß und soll schon bald der Vergangenheit angehören“, sagt Projektleiter Michael Junghardt von Energiedienst.

Alte Heizanlage, bestehend aus zwei Ölkesseln.

Die neue Wärmeversorgung sieht ein Blockheizkraftwerk mit zwei Gas-Spitzenlastkesseln, Pufferspeicher und einer neuen Verteilung vor. Energiedienst wird rund 400.000 Euro in die Heizungssanierung investieren.

Zusätzlich soll ein weiterer Heizkreis zukünftig das angrenzende Neubaugebiet mit Wärme und Strom versorgen. Auf dem Dach ist in einem zweiten Schritt eine 30-kWp-Photovoltaikanlage geplant.

Robert Müller, Rolf Messerschmid und Sven Groschinski (v.l.n.r.) besprechen das weitere Vorgehen.

Ausgeführt werden die Arbeiten von der Messerschmid Energiesysteme GmbH. Zum Jahresbeginn 2017 stieg Energiedienst mit einer Beteiligung von 60 Prozent in das Bonndorfer Unternehmen ein.

In den letzten Jahren haben die Mitarbeiter des Bereichs Wärme- und Energielösungen bei Energiedienst bereits bei vielen Projekten mit den Kollegen von Messerschmid erfolgreich zusammengearbeitet.

Jetzt bündeln die beiden Unternehmen ihr Know-how, wobei sie den Fokus auf die dezentrale Wärme- und Stromerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung, insbesondere mittels Blockheizkraftwerken legen. Weitere Schwerpunkte sind der klassische Heizungsbau, Solaranlagen sowie Biomasse-Heizungsanlagen.

Die alte Heizungsanlage wird demontiert.

Bevor die Mitarbeiter von Messerschmid in Haltingen die neue Heizanlage installieren konnten, musste erst die alte Anlage ausgebaut werden. Für die Profis aus dem Schwarzwald kein Problem.

Die Demontage der alten Ölkessel im Keller des Bürogebäudes ging zügig vonstatten. Auch der Einbau der beiden neuen Gas-Brennwertkessel „Hoval UltraGas 200 kW“ verlief reibungslos.

Die neuen Heizkessel werden eingebaut.

In der Übergangszeit übernahm der „Hotboy“, eine mobile Elektroheizzentrale mit einer Leistung von 22 Kilowatt die Wärmeversorgung der Gebäude. Der „Hotboy“ zeigte auch angesichts der teils sehr niedrigen Frühjahrstemperaturen keine Schwächen.

Während der Umbauarbeiten übernimmt der „Hotboy“ die Wärmeversorgung der Gebäude.

„Eine größere Herausforderung war die Montage des neuen Pufferspeichers“, erklärt Montageleiter Sven Groschinski von Messerschmid Energiesysteme.

Die beschränkten Platzverhältnisse verlangten hier nach einer besonderen Lösung. Da der Pufferspeicher aufgrund seiner Größe nicht am Stück in den Keller transportiert werden konnte, wählten die Installateure ein modulares System der Firma Consolar, das in Einzelteilen nach unten gebracht und erst vor Ort montiert wurde.

Der Speicher besteht aus sechs Modulen und hat ein Volumen von 8.160 Litern. Er dient der Zwischenspeicherung der erzeugten Wärme und erhöht so die Ausnutzung der Brennstoffenergie.

Das Blockheizkraftwerk wird aufgebaut. Links kann man den Pufferspeicher sehen.

Als Blockheizkraftwerk wurde ein Sokratherm GG50 mit einer elektrischen Leistung von 50 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 94 Kilowatt gewählt. Das Gerät besticht durch eine kompakte Bauweise und hohe Wirkungsgrade.

„Auch das Blockheizkraftwerk haben wir in Einzelkomponenten zerlegt und mit einem Kran in den Keller befördert“, sagt Groschinski.

Der Motor des Blockheizkraftwerks wird für den Transport in den Keller vorbereitet.

Dazu wurden die Komponenten des Blockheizkraftwerks durch einen Lichtschacht abgelassen. Die schmale Öffnung erforderte von den Mitarbeitern von Messerschmid viel Fingerspitzengefühl.

„Das Einheben war Millimeterarbeit“, erklärt Groschinski.

Mitarbeiter der Firma Messerschmid hieven den Motor des Blockheizkraftwerks mit einem Kran zwei Stockwerke tief in den Keller.

In Zukunft soll das Blockheizkraftwerk vier KfW-55-Energieeffizienz-Mehrfamilienhäuser sowie ein Gewerbebau mit Tiefgarage in direkter Nachbarschaft zum Energiedienst-Stützpunkt mit Wärme und Strom versorgen.

In einem ersten Bauabschnitt entstehen zwei Wohnhäuser mit modernen 2- und 3-Zimmer-Eigentumswohnungen sowie 4-Zimmer-Maisonettewohnungen und Penthousewohnungen. In einem zweiten Bauabschnitt entstehen weitere Eigentumswohnungen. Für den Gewerbebau werden derzeit Interessenten für Büro, Hotel/Boarding, Praxen oder nichtstörendes Gewerbe gesucht.

Es besteht die Möglichkeit, das Nahwärmenetz zu einem späteren Zeitpunkt in dem anliegenden Wohngebiet zu erweitern. „Hierdurch könnten sich weitere Einsparungen für die Bewohner ergeben“, sagt Michael Junghardt.

 

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