Abbildung: Energiesparendes Fluggerät.
Am heutigen 5. März ist der „Internationale Tag des Energiesparens“, und ehrlich gesagt: Wer ihn eingeführt hat, das weiß ich nicht.
Sei’s drum. Energie sparen wollen wir doch alle. Eigentlich eine Ironie, stellen doch Sonne und mit ihr auch Wind und Wasser im Grunde genommen endlos ausreichend Energie zur Verfügung. Doch noch ist die Menschheit nicht soweit, noch ist unsere Energie nicht zu hundert Prozent regenerativ. Und so sollte uns das Energiesparen alle interessieren – ob aus Kostengründen oder einfach nur aus Verantwortung für die Umwelt und unsere Mitmenschen.
Für mich ganz persönlich zieht sich das Energiesparen durch viele Lebensbereiche. Wenn ich einmal entspannt nachdenke, dann komme ich auf eine Vielzahl von Tipps, die ich nicht mühselig im Internet zusammentragen muss. Tipps, die ich vielmehr selbst geben kann. Auf Basis von Lebenserfahrung. Tipps, die ich selbst verinnerlicht habe und so gut wie möglich beherzige, um so energiesparend wie möglich durch den Alltag zu kommen.
Vielleicht ist auch Unsinn dabei? Dann gilt: Kommentieren Sie gern.
Zugegeben, bei weitem nicht überall schaffe ich das mit dem Energiesparen wirklich perfekt. Gerade der erste Bereich ist ein wenig schwierig:
Energiesparen beim Autofahren

Ein energiesparendes Fahrzeug? Leider traf ich den Besitzer nicht an, sonst hätte ich ihn gefragt. Aber süß ist’s auf jeden Fall.
Schon jetzt oder demnächst bin ich wieder bei null Punkten in Flensburg; ich muss mal nachforschen (das geht übrigens ganz leicht). Auf jeden Fall finde ich, ich hab’s verdient, ein leeres Punktekonto zu haben. Weil ich versuche, rücksichtsvoll zu fahren. Das heißt aber nicht, dass ich immer langsam fahre. Im Gegenteil. Langsam und rücksichtsvoll bzw. vorsichtig fahren hat meines Erachtens nicht immer etwas miteinander zu tun. Mit meinem Verbrenner – der mehr als 10 Liter verbraucht – beschleunige ich auch ab und zu mal gern etwas beherzter. Weil’s Spaß macht, und, etwa bei Überholvorgängen, auch sicherer ist. Die Stuttgarter Topographie treibt den Energieverbrauch zusätzlich in die Höhe, denn mein Büro liegt schätzungsweise 150 Meter höher als meine Wohnung.

Energiesparendes Autofahren – Abwärtsstrecken mit Nullverbrauch ohne Gas fahren
Diese Energiesünden versuche ich aber bei anderer Gelegenheit wieder zu kompensieren: Manchmal, wenn das geht, fahre ich auf der Autobahn viele Dutzende Kilometer ohne auch nur ein Mal zu bremsen. Nein, nicht, weil die linke Spur frei ist und ich durchbrettere. Sondern weil ich den Tempomat nutze und vor allem so früh Schub herausnehme, dass es einfach nicht notwendig ist, die Bremse zu betätigen. Vorausschauend fahren – ich mache mir manchmal einen Sport daraus. Oder daraus, bei Bergab-Strecken (mit Schaltgetriebe) möglichst lange ohne Bremsen auszukommen. Ausreichend Abstand halten, den richtigen Gang einlegen (und das rechtzeitig) und es laufen lassen – mit null Verbrauch. Schneller werden durch den höheren Gang, langsam verzögern durch den kleineren. Sollte ich Sie jetzt dazu motiviert haben, das auch zu probieren: Übertreiben Sie’s nicht. Sicherheit geht vor, man darf auch mal bremsen.
Weil mir Elektroautos so viel Spaß machen, ich habe solche Fahrzeuge bei Probefahrten und im Rahmen des Carsharing kennengelernt, wird der Nachfolger meines Verbrenners demnächst voraussichtlich ein 100-prozentig elektrisch betriebenes Fahrzeug sein. Ich bin gespannt!
Energiesparende Beleuchtung
LED-Beleuchtung ist etwas Tolles. Ich beschäftige mich seit Jahren damit. Während ich zu Energiesparlampen aufgrund ihres schrägen Lichtspektrums und ihres hohen Schadstoffgehalts schon immer ein sehr ambivalentes Verhältnis hatte (mir kommt keine Energiesparlampe ins Haus – nie wieder), faszinieren mich LED-Leuchtmittel schon seit Jahren.

Energiesparen mit LED-Leuchtmitteln: Schön!
Ob es nun die flexibel als Stirn- oder Frontlampe nutzbare LED-Lichtkanone für’s Mountainbike ist, die stimmungsvolle Spot-Beleuchtung oder schlicht der LED-Ersatz für E14- und E27-Glühbirnen: Inzwischen sind LED-Leuchtmittel so weit gediehen, dass sich ihr Kauf durchaus rechnet. Mit LED-Beleuchtung lässt sich der Energieverbrauch bei der Wohnungs- und Bürobeleuchtung locker um weit mehr als die Hälfte reduzieren. Ihr Licht ist sehr viel angenehmer als das von Energiesparlampen, zudem sind sie weniger gefährlich. Denn wenn eine Energiesparlampe herunterfällt und am Boden zerschellt, dann haben Sie Schadstoffe in der Wohnung. Bei einer LED passiert das nicht so ohne Weiteres.
Zudem sind LED-Leuchtmittel unglaublich flexibel. Es gibt sie in allen erdenklichen Formfaktoren. Anwendbar sind sie sogar im Keller: als Ersatz für die altmodische, flackernde und schadstoff-beladene Leuchtstoffröhre. Wo man bisher das Licht lieber gleich eingeschaltet ließ, wenn man für einige Zeit den Kellerraum verließ, weil es so unglaublich lang flimmerte, bevor es endlich wieder richtig an war, ist die LED-Röhre innerhalb von Millisekunden voll einsatzbereit. Schalter drücken, klick, Licht da. Angenehm hell – und: energiesparend.

Energiesparen mit der richtigen Beleuchtung
Sie sehen, ich bin LED-Fan. Auch deshalb, weil ich keine Gedanken an Schaltzyklen verschwenden muss. Herkömmliche Leuchtmittel mögen es nicht, ständig ein- und ausgeschaltet zu werden. Gerade Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren. LED-Leuchtmittel verkraften dagegen viel mehr Schaltzyklen als die altmodischen Konkurrenten.
Und das wiederum bestärkt mich in meiner Angewohnheit, das Licht hinter mir auszuschalten: Warum immer brennen lassen? Warum sollte die Küche stundenlang hell erleuchtet sein, nur weil ich vielleicht in ein, zwei Stunden nochmals Snacks und Drinks holen möchte? Warum sollte ich das Licht nicht ausschalten, wenn der Backofen auf 20 Minuten Timer gestellt ist? Häufiger einfach mal abschalten.
Energie sparen in der Küche
Wobei wir ja in der Küche wären. Und die Küche ist natürlich ein absoluter Schwerpunkt der Energieverschwendung. Einige Tipps: Der Kühlschrank sollte eher voll denn leer sein, dann entweicht beim Öffnen weniger kalte Luft. Das Gefrierfach sollte abgetaut werden, wenn es vereist ist. Sonst sinkt die Effizienz, der Energieverbrauch steigt. Abtauen tut man ganz bevorzugt im Winter bei tiefen Minusgraden: Dann kann man den Inhalt der Tiefkühlabteilung derweil auf den Balkon stellen. Sonst wird’s natürlich eine logistische Herausforderung – ich habe es bisher noch nicht hingekriegt, abzutauen und die Tiefkühlwaren dabei nicht auftauen zu lassen.
Video: Auch Billy Joel forderte vor langer Zeit: „Abtau’n, Girl!“
Beim Geschirrspüler liegen Freud‘ und Leid eng beieinander. Ich liebe ja diese Energiesparprogramme. Nur: Wenn man die Maschine total vollpackt und dann das Sparprogramm wählt, zahlt man am Ende drauf und verbraucht mehr Energie denn je. Weil zahlreiche Stücke einfach nicht sauber werden. Ich experimentiere immer wieder mit unterschiedlichen Tabs und demnächst vielleicht einmal mit Pulver statt Tabs; ich las, dass Pulver besser ist. Kennen Sie diese nicht aufgelösten Tabs, die nach Ende des Spülvorgangs noch halber im Ausgabefach kleben? Bäh, keine große Freude. Im Web finden sich diverse Tests von Geschirrspültabs. Angeblich sollen die Tabs „Denkmit Multi-Power 11“ von dm am besten sein – meine bisherige Erfahrung mit diesen Tabs ist aber eher durchwachsen. Ich glaube aber sowieso nur den Tests, die ich selbst gefälscht habe.

Energiesparen mit Kochplatten. Lecker.
Was die Kochplatten betrifft achte ich darauf, dass Grundfläche der Platte bzw. des Feldes und Boden des Topfs oder der Pfanne ideal in der Größe aufeinander abgestimmt sind. Und witzigerweise habe ich niemals vergessen, dass mein Chemielehrer unserer Klasse vor Jahrzehnten sagte (ja, Chemie, nicht Physik): „Wenn ihr später mal kocht, macht immer den Deckel drauf. Was glaubt ihr, was ihr da Energie spart.“ Damals lernte man in der Schule noch was für’s Leben. Denn in der Tat: Kocht das Wasser erstmal und sind die Nudeln drin, dann kann man, wenn man die Geduld für den Balanceakt hat, den Deckel ganz (nicht halb offen, wie Viele das gern machen) auf dem Topf lassen und den Regler auf 3 oder sogar 2 von 10 stellen. Ist halt ein wenig Balance erforderlich.
Wichtig ist auch, die Kochplatten nicht für alles zu nutzen. Wasser heizt sich effizienter, eleganter und wohl auch sicherer im Wasserkocher auf. Eier lassen sich zuverlässiger und energiesparender mit einem Eierkocher zubereiten. Vorsicht vor dem austretenden Dampf, ich habe mir vor ein paar Wochen erst eine schöne Verbrennung beim Darüber-Fassen geholt. Ei, ei, ei.

Energiesparen mit Eierkocher: Check.
Den Backofen kann man immer nach (nicht: mit) Anleitung vorheizen. – Man muss aber nicht. Mut zu Freestyle und Vorheiz-Boykott spart Energie. Bei Frühstücksbrötchen (die man auch halbieren und im Toaster energiesparender aufbacken kann) habe ich’s inzwischen ganz gut raus: Rein, erst dann den Backofen einschalten, auf 180 Grad Umluft hochkommen lassen und dann unmittelbar wieder ausschalten. Dann noch drei Minuten lang die Restwärme nutzen. Das mit der Restwärme funktioniert – beim Kochen übrigens auch – ganz wunderbar und spart mit Sicherheit jede Menge Energie.
Übrigens habe ich einmal den Energieverbrauch meiner Filterkaffeemaschine im Warmhaltemodus gemessen: gut 1000 Watt. Das ist mal ein richtig übler Stromfresser, vor dem Sie sich hüten sollten.
Gehört zwar nicht direkt in die Kategorie Küche, aber: Ich vermeide es, selbst zu bügeln. Weil ich es nicht kann, 15 Minuten pro Hemd brauche und daher jede Menge Energie verschwende. Dann lieber ab in die Reinigung.
Saubermachen und Energie sparen

Dank Staubsaugroboter kann der althergebrachte Staubsauger häufiger im Schrank bleiben – ein Stromfresser weniger
Mein iRobot, ein Staubsaugroboter, sorgt für Grundhygiene in der Wohnung. Er läuft zwar im Schnitt einmal täglich und damit häufiger als man staubsaugen würde, verbraucht aber nur einen Mini-Bruchteil der Energie eines konventionellen Staubsaugers. Der bleibt meistens stehen. Für mich ist das auch ein Energiesparmodell.
Zudem wird durch die kontinuierliche Reinigung des Bodens auch der Flugstaub in der Wohnung reduziert. Es sammelt sich weniger davon auf Möbleln und anderen Oberflächen.
Früher, in meiner Sturm- und Drangzeit, habe ich meine Autos selbst gesaugt. Das lasse ich heutzutage sein. Dauert viel zu lange und verbraucht nicht nur jede Menge Strom, sondern auch meine Gelenke und meine Geduld. Ich lasse das von Profis machen; in Stuttgart haben wir einen „Mr. Wash“, bei dem das alles in wenigen Minuten erledigt wird.
Video: Staubsaugroboter sind vielseitig einsetzbar – auch als Katzentaxi!
Abgesehen davon lasse ich mein Fahrzeug heute viel länger schmutzig als früher. Wieso muss es immer blitzeblank sein? Ich brauch‘ das nicht. Ein bisschen schlammig ist für mich völlig in Ordnung. Wird doch eh sofort wieder schmutzig.
Bei der Waschmaschine nutze ich konsequent niedrige Temperaturen – alternativ das 60-Grad-Öko-Programm. Wie beim Geschirrspüler lässt sich die Maschine dann einfach mehr Zeit, damit die Reinigungswirkung sich besser entfalten kann, und spart dabei. Wer seine Haushaltsgeräte nicht stresst spart Energie.
TV, Computer, Internet

Energiesparen mit dem richtigen Rechner
Die gute Nachricht: Smartphones und andere High-Tech-Spielzeuge zu laden verbraucht nicht nennenswert Energie. Ironischerweise fühle ich mich manchmal wie ein Stromdieb, wenn ich mein hungriges iPhone 6, das ständig leer ist, außerhalb meiner vier Wände irgendwo anschließe. Ist aber zu vernachlässigen. Hier können wir entspannt sein.
Kritischer wird es schon beim Computer. PCs können durchaus dreistellige Wattzahlen aufweisen. Ich glaube, die meisten Fehler werden bereits beim Kauf begangen. Es gilt, das richtige Gerät auszuwählen. Muss es wirklich der fette PC sein – mit Super-Grafik (die in zwei Jahren sowieso veraltet ist) und Höchstleistungs-Prozessor? Für viele von uns nicht. Es würde ein einfacherer Rechner tun. Ich hatte einmal – weil ich ein Technik-Spielkind bin – zwei Server im Keller. Die hatte ich mir aus alten Systemen zusammengebaut. Stromverbrauch meines Linux-Servers damals: 60 Watt. Das ist irre wenig.
Heute arbeite ich fast die ganze Zeit auf einem Macbook Air. Der Stromverbrauch ist im Vergleich zu diesen Höchstleistungsmaschinen, die viele von uns heute benutzen, zu vernachlässigen. Es funktioniert, es macht keinerlei Geräusche (außer bei Überlastung), und die Sparsamkeit ist ein schöner und völlig müheloser Beitrag zu meiner persönlichen Energieeffizienz.
Energie-Bewusstsein schaffen

Produkte wie der ‚Wattchr‘ erlauben die genaue Kontrolle des Energieverbrauchs im Haushalt
Wie ich zu solchen Aussagen komme? Weil ich den Stromverbrauch im Haushalt überwachen kann. Ich habe, und darüber hatte ich hier im Blog geschrieben, einmal eine Lösung getestet, die mir die ganze Zeit anzeigt, wieviel Strom im Haushalt verbraucht wird. Das hat mich sensibilisiert und mir gezeigt, wo die großen Energiefresser lauern. Kann ich nur weiterempfehlen!
Das Fazit
Ehrlich gesagt: Energiesparen macht Spaß. Denn weil das Thema in unserer Gesellschaft so hohe Priorität hat, sind energiesparende Produkte oft zugleich besonders interessant, „sexy“, wie der Technikbegeisterte sagt. Ob es die schicke LED-Beleuchtung ist, das coole und sparsame Macbook Air oder das E-Auto – das sind alles Produkte, die Freude machen und häufig auch ein sehr viel besseres Bedien-Erlebnis bieten als die althergebrachten Stromfresser. Das energiesparende Autofahren (bzw.: das flexible – mal schnell, mal angepasst und sparsam) ist entspannend.
Ich kann es nur empfehlen: Energiesparen ist eigentlich ganz interessant und innovativ. Ich hoffe, dass Energieeffizienz in zwei, drei Dekaden ebenso selbstverständlich wie überflüssig sein wird – da der Energieverbrauch dann komplett auf Basis regenerativer Quellen erfolgt und wir unsere Atmosphäre nicht mehr mit CO₂ voll pumpen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie diesen Beitrag um Ihre persönlichen Energiespartipps ergänzen – und bei der Gelegenheit können Sie gleich noch das Häkchen bei „Neue Blogpostings per E-Mail abonnieren“ setzen. Wäre doch eine gute Idee, denn in diesem Blog gibt’s immer wieder nützliche Tipps und unterhaltsame Geschichten.
Dankeschön!
Alle Fotos in diesem Beitrag: (C) Bernhard Jodeleit

Bernhard Jodeleit ist Gastautor im Energiedienst-Blog. Er ist Gründer und Inhaber der Agentur Lots of Ways GmbH und unterstützt das Team als externer Berater.
Genialer Beitrag!!
Oft ist es sooo einfach, seinen eigenen kleinen Beitrag zum umweltbewussten Verhalten zu leisten, wenn man sich einen Spaß draus macht und sein Verhalten beobachtet/hinterfragt.
Solche Beispiele stecken an… :-)
Danke für den ausführlichen Beitrag. Ich nutze auch sehr oft das Tempomat bei langen und freien Strecken. Mein Arbeitsplatz ist in der Stadt und ich selbst wohne außerhalb in den Bergen. Ich habe neulich eine Seit gefunden, wo die topographischen Aufmaße zeigen, wie der Unterschied bei der Höhe zwischen der Arbeit und meinem Heim liegt. Das würde heißen, dass die Topographie meinen Energieverbrauch ebenso in die Höhe treibt. Gut das man im Internet auf solche interessanten Artikel stößt, denn so wäre mir das nicht in den Sinn gekommen.
Als ich Zuhause ausgezogen bin, habe ich dass erste Mal gemerkt wie viel Energie man doch verbraucht. Ich habe mir vorgenommen für dieses Jahr Energiekosten zu sparen. Die Tipps sind wirklich sehr hilfreich und ich werde das ausprobieren.
Hallo Mailin,
vielen Dank für deinen Kommentar und schön, dass du aus dem Artikel etwas mitnehmen konntest. Zum heutigen internationalen Energiespartag haben wir weitere Tipps für dich. Die findest du auf unserer Naturenergie-Website. https://www.naturenergie.de/energieloesungen/energiespartipps/ Viel Erfolg beim Energie und Kosten sparen!
Grüße Valerie