Ritsch, ratsch: Geschenkpapier hat zu Weihnachten Hochkonjunktur, lässt aber nach kurzer Freude die Mülltonnen überquellen. Mit unseren Ideen verpackst du deine Geschenke nachhaltig und kreativ.

Bist du eher der „Aufreißer-Typ“, wenn du Präsente auspackst? Oder der stille Genießer, der mühevoll Bänder entknotet und am Klebeband knibbelt? Gerade zu Festtagen schwelgen wir gerne im Verpackungswahn, vor allem dann, wenn Kinder dabei sind. Hättest du gewusst, dass Geschenkpapier häufig nicht über die Papiertonne entsorgt werden darf, sondern in den Restmüll gehört? Ursache dafür sind Glitzer, Prägungen, Goldfolie, Spezialfarbe, Chlorbleiche und Glanz-Beschichtungen. Geschenkpapier-Müll kann oft nicht recycelt werden, zumal die Zellstofffasern des Papiers mit Stick- und Schwefeloxiden bearbeitet werden. Zudem belasten viele der bei der Papierproduktion verwendeten Chemikalien das Abwasser.

 

Papierproduktion: viel Holz, viel Energie, viel Wasser

In Deutschland steigt der Papierverbrauch seit Jahren rapide an – trotz der Digitalisierung. Jeder Bundesbürger verbraucht pro Jahr rund 250 Kilogramm Papier. Anfang der 1990-er Jahre waren es noch 70 Kilogramm. Deutschland liegt beim jährlichen Konsum weltweit auf Platz vier – hinter China, den USA und Japan. Wieviel Geschenkpapier davon ausmacht, lässt sich statistisch nicht ausmachen. Fest steht, dass das Herstellen von Papier dreierlei benötigt: viel Holz, viel Energie und viel Wasser.

 

Schöne Bescherung: Tipps, wie du Geschenke nachhaltig verpackst

Wagen wir ein Rechenexempel. Eine handelsübliche Rolle Geschenkpapier bietet drei Meter Länge und 70 Zentimeter Breite. Das Papier wiegt pro Quadratmeter 60 Gramm. Wenn ein Erwachsener in Deutschland pro Jahr eine Rolle verbraucht, kommen wir bundesweit auf rund 9 Millionen Kilogramm – eine unschöne Bescherung. Wenn jeder Bundesbürger pro Jahr zu Weihnachten nur 100 Gramm Geschenkpapier verwendet, benötigt Deutschland stattliche 8000 Tonnen. Ausgebreitet ist diese Fläche etwa gleich groß wie 7000 Fußballfelder! Dabei lässt sich mit nachhaltigen Ideen kinderleicht viel Müll sparen. Mein Sohn Paul und ich finden, dass dies eine schöne Idee ist und haben es ausprobiert. Unsere zwölf besten Tipps!

Geschenke nachhaltig verpacken und dekorieren

Paul freut sich: Geschenke zu verpacken und mit Naturmaterialien zu dekorieren, ist genau sein Ding. Foto: Weiger

Idee 1 – Altes Geschenkpapier wiederverwenden!

Am einfachsten ist es, das zu verwenden, was du schon hast: gebrauchtes Papier. Käpt’n Sharky, der seinen ersten Einsatz beim Kindergeburtstag hatte, schippert sicher gern noch ein zweites Mal über die Verpackungsmeere. Es hilft, die eigenen Geschenke behutsam auszupacken! Festes und vor allem materialintensiv produziertes Papier hält eine zweite Runde gut aus. Das macht die Ökobilanz des Produkts zwar nicht besser, aber der gesamte Aufwand lohnt sich eher. Gleiches gilt für Geschenktüten aus Papier.

 

Idee 2 – Die Altpapiertonne plündern!

Großformatige Fotos aus Zeitschriften, hübsche Kalenderbilder, Katalogseiten, Notenblätter, Landkarten, Stadtpläne, Zeitungspapier: Warum sollte man Geschenke nicht darin verpacken? Das gibt – idealerweise recycelbarem – Papier eine zweite Gelegenheit, sich zu präsentieren.

 

Idee 3 – Falte dir was!

Geschenkboxen lassen sich leicht selbst falten – am besten aus festen Kalenderblättern oder bunten Magazinseiten. Das ist Upcycling der besonderen Art und sieht obendrein hübsch aus. Eine Anleitung, wie du die Schachteln leicht selber machen kannst, findest auf der NaturEnergie-Webseite.

Kleine Pappschachteln als Geschenkverpackung kannst du leicht selber falten.

Kleine Pappschachteln als Geschenkverpackung kannst du leicht selber falten. Foto: Energiedienst/Juri Junkov

 

Idee 4 – Geschenk im Geschenk verpacken!

Wickele dein Geschenk doch einfach ein – und zwar sprichwörtlich! Ob Halstuch, Waschhandschuh, Kuschel-Schal, Kochschürze, Wachstuch oder Socken: Das alles schafft den feierlichen Rahmen für feine Päckchen und kommt ohne zusätzlichen Verpackungsmüll aus.

 

Idee 5 – Schick eingetütet!

Schlicht und schön: Mit selbst gemachten Spitztüten veredelst du dein Geschenk. Die Tüten sind ein echter Hingucker, wenn du den Dreh erst einmal raushast. Die genaue Anleitung findest du hier.

Geschenke in selbst gebastelten Spitztüten verpacken

Schlicht, edel und fein: Die Spitztüte aus Zeitungspapier bietet Platz für nette Kleinigkeiten. Foto: Energiedienst

 

Idee 6 – Ab in den Sack!

Der Jutebeutel ist der Klassiker, wenn es um zweckmäßige Verpackungen geht. Doch der Beutel kann auch schick: Warum nicht einmal Weihnachtsgeschenke darin verhüllen? Wer es etwas nobler mag, darf auch ruhig zum Satinsäckchen greifen. Umweltfreundliche Jutebeutel gibt es mit lustigen Sprüchen, auffallenden Drucken oder schönen Bildern. Oder Du wirst selbst kreativ: Versehen mit ein paar Knöpfen, einer Quaste oder einer handgemachten Stickerei, freut sich der Beschenkte über ein echtes Unikat. Und hat gleich eine Tasche für seinen nächsten Einkauf.

 

Idee 7 – Das Geschenk aus der Kiste!

Schuhschachteln, Verpackungskartons, Dekorationskisten – sie halten lange, weil sie stabil sind. Warum also nicht auch sie recyceln? Mit ein wenig Geschick, einem Deko-Zweig oder ein paar Tannenzapfen lässt sich aus einem ausgedienten Karton eine feine Geschenkhülle zaubern.

 

Idee 8 – Päckchen in feinen Dosen!

Gleiches gilt für schöne Gläser, Konserven- oder Keksdosen. Deren Schnittkanten müssen aber noch abgeschliffen werden. Mit etwas Stoff oder einem Rest Samtband ergeben sie besondere Päckchen. Und wer mag, kocht noch eine feine Orangen-Marmelade oder ein pikantes Quitten-Chutney und verschenkt dies gleich mit. Extra-Tipp: Gläser eignen sich ideal, wenn du ein Geldgeschenk oder einen Gutschein verschenken möchtest.

Schöne Gläser als Geschenkverpackung

Schöne Gläser, wie z. B. ein ausgedientes Marmeladenglas, kommen zu neuen Ehren und erfreuen den Beschenkten mit anderem Inhalt. Foto: Weiger

 

Tipp 9 – Gib Stoff!

Das schöne Satin-Top hat einen unschönen Saucenfleck, der Bettbezug ein fieses Loch vom Bügeleisen. Beides wäre theoretisch ein Fall für den Kleidersack. Doch warum? Viele Stoffe sind aufwendig bedruckt und blickdicht obendrein. Sie sorgen – als Geschenkverpackung verwendet – für herrliche Überraschungsmomente.

 

Tipp 10 – Furoshiki mit dem besonderen Dreh!

Eine weitere Idee aus Stoff, aber fernöstlich inspiriert: Japanische Furoshiki sind ebenfalls eine pfiffige Idee für all jene, die Geschenkpapier sparen möchten. Ursprünglich verbarg sich dahinter eine traditionelle Methode, um Kleidung zu transportieren oder Wertsachen zu schützen. Mittlerweile wird damit alles Mögliche verhüllt, auch Geschenke. Was du dafür benötigst: ein quadratisches Stück Stoff. Die genaue Faltanleitung findest du hier.

Furoshiki: gefalteter Stoff als nachhaltige Geschenkverpackung

Furoshiki aus einem Tuch: Die richtige Falttechnik ist alles. Foto: Shutterstock/yumehana

 

Tipp 11 – Papier kann sehr wohl ökologisch!

Wer nicht vom obligaten Geschenkpapier lassen kann: Es gibt Anbieter, die Geschenkpapiere nach höchstem ökologischen Druckstandards produzieren. Zugrunde liegt das so genannte „Cradle-to-Cradle-Prinzip“. Übersetzt bedeutet dies „Von der Wiege in die Wiege“. Die Druckprozesse kommen ohne schädliche Inhaltsstoffe aus und arbeiten ausschließlich mit Substanzen, die komplett in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden. Die Asche dieses ökologischen Geschenkpapiers kann laut den Anbietern bedenkenlos im Gemüsegarten verstreut werden. Bestellbar ist es zum Beispiel bei www.dabelino.de oder www.planetpaket.de.

 

Tipp 12 – Vergiss Glitzerband und Co!

Greife bei der Verpackung auf nachhaltige Alternativen zurück. Verzichte auf Klebeband, Plastikbänder und Glitzer. Um dein Päckchen auf zu hübschen, greife zu Zapfen, Zweigen, Efeuranken oder Beerenästen. Geschenkband lässt sich leicht durch Naturschnur, Wolle oder Stoffstreifen ersetzen.

 

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