„Ja, ich will, aber bitte nachhaltig“. Mit unseren Tipps verwandelt ihr eure Hochzeit in eine Green Wedding. Ein Fest für Euch und die Umwelt.

2020 wird uns nicht als DAS Hochzeitsjahr im Gedächtnis bleiben, da viele ihre Traumhochzeit verschieben mussten. Dafür bietet die zusätzliche Planungszeit die Chance, das Fest ein bisschen zu optimieren und dabei auch noch mehr auf die Umwelt zu achten. Denn so romantisch eine Hochzeit auch sein mag, ist sie häufig mit weiten Anreisen, weggeworfenem Essen und Einweg-Dekoartikeln verbunden. Deshalb findet ihr hier einige Tipps, wie eure Hochzeit ein bisschen grüner werden kann.

 

Tipps für ein nachhaltigeres Ja-Wort

Eine nachhaltige Hochzeit oder englisch „Green Wedding“ zu feiern, heißt natürlich nicht, dass ihr deswegen auf Vieles verzichten müsst. Gerade wenn ihr noch am Anfang eurer Planung steht, gibt es viele Dinge, die ihr unkompliziert anders machen könnt, über die ihr bisher nur noch nicht nachgedacht habt. Grundsätzlich gilt für mich immer die Regel „Kleinvieh macht auch Mist“ und selbst, wenn ihr nur eure Gäste bittet auf Plastikluftballons zu verzichten, ist das schon viel wert. Kleine Änderungen in eurer Planung bewirken eine Menge und dafür möchte ich euch hier mit ein paar Ideen unterstützen.

 

Location

Schon bei der Wahl eurer Hochzeitslocation könnt ihr auf euren ökologischen Fußabdruck achten. Zum Beispiel könnt ihr euch ein Bio Hotel oder Bio Restaurant aussuchen, das bereits auf Umweltschutz Wert legt und nur biologisch hergestellte Lebensmittel verwendet. Außerdem ist es sinnvoll eine Location in eurer Nähe zu suchen, oder dort, wo die meisten Gäste herkommen werden, um eine lange Anreise zu verhindern.

Für eine Green Wedding wählt ihr am besten eine Hochzeitslocation in der Nähe.

Am besten feiert ihr in einer Hochzeitslocation in der Nähe, um weite Anfahrtswege zu vermeiden. (Foto: Anna & Alfred Fotografie)

 

Einladung

Wenn Datum, Location und Gäste klar sind, geht es an die Einladungen. Auch hier könnt ihr ganz einfach auf die Umwelt achten. Je nach Größe der Feier könntet ihr zum Beispiel überlegen, ob ihr eure Gäste persönlich oder mit einem Telefonat einladet. Wenn es doch lieber die klassische Karte sein soll, ist es eine gute Möglichkeit Recyclingpapier zu verwenden und nur so viele Karten zu bestellen, wie ihr wirklich benötigt. Die Karten könnt ihr je nach Distanz dem Gast schicken oder persönlich übergeben.

 

Essen

Bei der Auswahl des Essens empfiehlt es sich, einen Caterer aus der Region zu wählen, um auch hier lange Anfahrtswege zu vermeiden. Sollte eure Location auch Essen anbieten, ist das natürlich der kürzeste und einfachste Weg. Bei der Wahl des Essens könnt ihr zusätzlich den Wunsch äußern, dass es ein Menü aus saisonalen und regionalen Lebensmitteln sein soll. Bei der Auswahl der Gerichte, könnt ihr außerdem darauf achten, dass es beispielsweise nur ein Fleischgericht neben vegetarischen Varianten zur Auswahl gibt.

Tipp: Bittet eure Gäste sich Dosen oder Schüsseln mitzubringen, um mögliche Essensreste ohne Verpackungsmüll nach Hause zu transportieren und zu verhindern, dass Essen weggeworfen wird. So haben eure Gäste auch am nächsten Tag noch etwas davon.

Beim Hochzeitsessen solltet ihr auf regionale und saisonale Produkte achten. (Foto: Anna & Alfred Fotografie)

 

Dekoration

Gerade bei der Dekoration fällt durch Einwegartikel, Plastikballons, Servietten und Co. einiges an Müll an. Mit folgenden Alternativen könnt ihr Einiges einsparen:

  • Stoffservietten
  • Saisonale Blumen aus lokaler Gärtnerei
  • Naturmaterialien (z. B.: Steine, Äste, Holzscheiben)
  • Gebrauchte Dekoration leihen oder kaufen
  • Upcycling (z. B.: leere Marmeladengläser als Teelichter)
  • Bio-Kerzen
  • wiederverwertbare Strohhalme

 

Eine nachhaltige Hochzeitsdeko könnt ihr ganz leicht selber machen.

Eine antike Waage mit ein paar Zweigen und Gräsern – schon habt ihr eine ausgefallene und nachhaltige Vintage-Deko. (Foto: Anna & Alfred Fotografie)

 

Kleidung

Das nachhaltigste Kleidungsstück ist das, was wir bereits besitzen. Verständlicherweise wollen viele an diesem besonderen Tag hervorragend aussehen und etwas Besonderes anziehen. Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten wie ihr als Braut und Bräutigam auf nachhaltigere Varianten setzen könnt:

  • Leihen statt Kaufen: Gerade im Hochzeitssegment findet man einige Anbieter die Hochzeitskleider und Anzüge verleihen.
  • Nachhaltige Materialien und Produktion: Wenn es etwas Neues sein soll, achtet bei der Auswahl auf zertifizierte Stoffe und Transparenz bezüglich der Produktion.
  • Secondhand: Viele verkaufen den Anzug oder das Kleid nach dem großen Tag wieder, daher lohnt sich ein Blick online und in spezielle Secondhandgeschäfte.
  • Zweites Leben: Ein Hochzeitsoutfit könnt ihr auch noch für einen anderen Anlass verwenden z. B., indem ihr euer Brautkleid kürzt oder färbt. Oder ihr wählt ein zweiteiliges Outfit, so dass ihr Oberteil und Rock auch separat tragen könnt. Manche lassen sich aus ihrem Brautkleid ein Taufkleid für ihren Nachwuchs schneidern.

 

Ringe

Eheringe sind für viele ein Symbol der ewigen Liebe. Leider steckt hinter den glänzenden Ringen meist eine Schattenseite. Denn der Schmuck entsteht oft unter verheerenden Bedingungen für die Arbeiter*innen und die Umwelt. Für Schmuck ohne schlechtes Gewissen solltet ihr deshalb darauf achten, dass er entweder aus recycelten Materialien oder Fair-Trade-Gold gemacht ist. Wenn es lieber etwas ganz Anderes sein soll, könnt ihr auch Ringe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz oder Kork anfertigen lassen.

 

Geschenke

Je nachdem, wie lange ihr euch als Paar schon kennt und, ob ihr zusammenwohnt oder nicht, habt ihr vielleicht bestimmte Geschenkwünsche. Kommuniziert euren Gästen beispielsweise mit der Einladung, was ihr euch wünscht, wo sie eine Geschenkliste finden oder auch, dass sie die Geschenke nicht verpacken (oder zumindest nicht in Plastik verpacken) sollen. Dadurch könnt ihr Müll einsparen und ihr bekommt hoffentlich nichts Unnützes geschenkt.

 

Flitterwochen

Für viele geht es nach dem Hochzeitsfest in die Flitterwochen. Eine Möglichkeit, um auch hier den CO2-Ausstoß zu reduzieren, ist es mit dem Zug zu fahren, statt zu fliegen oder beispielsweise auf eine Luxus-Kreuzfahrt zu verzichten. Bei der Auswahl der Unterkunft könnt ihr zum Beispiel mal auf der Seite Bio Hotels stöbern. Wer auf eine Flugreise nicht verzichten möchte, sollte sich überlegen das CO2 zu kompensieren z. B. mit atmosfair.

Ich hoffe, es waren ein paar hilfreiche Anregungen für eure Green Wedding dabei und ihr konntet sehen, dass manchmal nur ein kleines Umdenken schon viel bewirkt.

Habt ihr noch Tipps, wie man nachhaltig feiern kann?

 

Nachhaltige Erinnerungen: Die Hochzeitsfotos

Die Hochzeitsfotos von Tanja & Frank in diesem Beitrag haben Alexander und Julia Hagmann fotografiert. Das Duo aus Fotograf und Assistentin hält als „Anna und Alfred“ die ganz besonderen Momente jeder Hochzeit fest. www.annaundalfred.de

 

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