LED-Lampen sind das Leuchtmittel der Zukunft
LED-Lampen verbrauchen sehr wenig Strom und erzielen eine außerordentliche Lichtausbeute von derzeit bis zu 130 Lumen pro Watt. Zum Vergleich: Eine Leuchstofflampe kommt maximal auf 100 Lumen pro Watt, eine Halogenlampe auf 20 Lumen pro Watt.
Doch gibt’s auch einen Haken? Gehen die Hightech-LED-Leuchmittel schneller kaputt? Mitnichten.
Ganz im Gegenteil: LED-Leuchtmittel sind extrem langlebig. Ihre Lebensdauer liegt bei bis zu 50.000 Betriebsstunden. Das entspricht gut 5,7 Jahren – wenn sie rund um die Uhr leuchten würden, wohlgemerkt. Sogenannten Retrofit-LED-Lampen, die der Form klassischer Leuchtmittel nachempfunden sind, bringen es immerhin auf 25.000 Betriebsstunden.

LED-Leuchtmittel sind langlebig und sparen Strom
Dazu kommt die äußerst kompakte Bauform der kleinen Wunderleuchten. LEDs lassen sich fast überall unterbringen. Und so ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für die Lichtgestaltung. Schreibtischleuchten mit integrierter LED-Lichttechnik sind bereits auf dem Markt. Und da LED-Lampen kaum Wärme erzeugen, können sie auch in nahezu allen anderen Bereichen bedenkenlos eingesetzt werden, darunter auch für die Möbelbeleuchtung.
Herkömmliche Glühbirnen wandeln den Strom zuerst in Wärme um. Dabei gehen bis zu 95% Energie verloren. Leuchtdioden wandeln im Gegensatz zu Glühbirnen den Strom direkt in Licht um. LED-Lampen verbrauchen deshalb nur einen Bruchteil des Stroms, der für die Beleuchtung mit konventionellen Glühbirnen benötigt würde.
Trotzdem ist die Helligkeit der LED-Leuchtmittel inzwischen mit herkömmlichen Glühbirnen vergleichbar, teilweise sogar besser. Die Direktumwandlung des Stroms in Licht lässt wenig ungenutzte Abwärme entstehen und erhöht so die Effizienz. Insgesamt bieten LED-Lampen deutlich mehr Licht bei weniger Stromverbrauch!
Die richtige Lichtfarbe auswählen
Oft wird LED-Lampen nachgesagt, dass sie unangenehm kaltes Licht verbreiten. Doch dieses Vorurteil ist längst überholt: Es sind unterschiedliche LED-Lichtvarianten erhältlich, vom behaglichen Warmweiß bis zum eher kühl-neutralen Kaltweiß. Zudem sind einfarbige Leuchtdioden erhältlich, mit denen sich Farbtupfer kreieren lassen.
Hier ein Überblick über LED-Lichtfarben (Quelle: del-ko.de):
Lichtfarbe | Farbtemperatur in Kelvin (K) |
Kaltweiß / cold white / Weiß | 6500 – 10000 K |
Echtweiß / Tageslichtweiß / daylight white / Mittelweiß | 4500 – 5000 K |
Warmweiß / warmwhite / Halogenweiß / Warmweiß | 2700 – 3500 K |
Durch Farbmischung können mehr als 16 Million Lichtfarben erzeugt werden, wobei dank elektronischer Steuerung auch dynamische Farbverläufe auf Knopfdruck möglich sind.
Akzentbeleuchtung mit Leuchtdioden
In Wohnräumen sind LED-Lampen bisher vor allem für die Effekt- und Akzentbeleuchtung interessant. Bekannt und überall im Handel zu finden sind vor allem LED-Lichtbänder, die beispielsweise auf der Rückseite von Möbeln, in Vitrinen oder in den Aussparungen abgehängter Decken eingesetzt werden, um farbliches Stimmungslicht zu schaffen.
Retrofit-LED-Lampen, die in alle gängigen Lampenfassungen eingesetzt werden können, sieht man hingegen noch selten. Das liegt vor allem an den derzeit noch recht hohen Anschaffungskosten von ca. 40 Euro pro Stück. Trotz langer Lebensdauer und sehr geringem Stromverbrauch scheinen LED-Lampen für die meisten Privatleute unattraktiv.
Wann sich die LED-Anschaffung rechnet
Tatsächlich rechnen sich die Anschaffungskosten nur in intensiv genutzten Räumen, in denen das Licht mehrere Stunden pro Tag eingeschaltet ist. Grobe Faustregel: In einem solchen Fall gleichen sich der Einkaufspreis für eine LED-Lampe und die durch sie erzielten Einsparung bei den Stromkosten nach ca. zwei Jahren aus.
LED-Retrofit-Lampen empfehlen sich derzeit vor allem für das Wohnzimmer – wenn dort die meiste Zeit verbracht wird. In der Regel wird sich auch die Beleuchtung von Büroräumen mit LED lohnen.
Bei Strahlern auf den Winkel achten
Falls Sie keine runde Retrofit-Leuchte, sondern einen Strahler kaufen: Achten Sie auf den Abstrahlwinkel. Handelsübliche Halogenstrahler haben einen Abstrahlwinkel von etwa 30-35 Grad, viele LED-Strahler bieten einen geringeren Winkel. Bei solchen Produkten sind mehr Leuchtmittel für die gleiche Fläche notwendig
Bei LED für Wohnräume genau vergleichen
Doch wie steht es um die Qualität von LED-Leuchtmitteln? Die Unterschiede sind noch groß.
Produkttests bescheinigen Retrofit-Lampen aus dem höheren Preissegment führender Marken die beste Lichtqualität. Das ist in erster Linie dem aufwändigen Herstellungsprozess geschuldet, was sich unweigerlich auf den Verkaufspreis niederschlägt.
Hintergrund: Noch ist es nicht möglich, LED-Chips mit exakt identischen Lichtfarben herzustellen. Stattdessen ergeben sich immer feine Unterschiede in den Nuancen, so dass die Chips erst in unterschiedliche Klassen einsortiert werden müssen.
Da LED-Lampen stets aus mehreren Modulen gefertigt werden, können hierfür entweder LED-Chips aus ein und derselben Klasse hergestellt werden, oder es kommen Chips mit unterschiedlichen Lichtfarbnuancen zum Einsatz. Erstere sind teurer, dafür bieten sie sehr gutes Licht. Letztere sind zwar günstiger, doch können selbst bei Modellen der gleichen Serie feine Lichtfarbunterschiede auftreten. Dies wird gerade bei Kronleuchtern oder wenn mehrere Leuchten eingeschaltet sind als störend empfunden.
Fazit: Nicht nur auf den Preis achten
So empfiehlt es sich, bei LED-Leuchtmitteln vor dem Kauf nicht nur Preise zu vergleichen, sondern auch Testergebnisse.
Gastautorin Daniela Schär ist als Lichtplanerin tätig und betreibt auch ein Ladengeschäft für Designleuchten.
Senden Sie einfach eine E-Mail an energiesparen@energiedienst.de. Wir benötigen Ihren Vor- und Nachnamen, Ihre Adresse und Telefonnummer sowie Ihre Kundennummer. Gemeinsam vereinbaren wir einen Termin – und schon können Sie Ihren LED-Lampenkoffer in unserer Verwaltung in Rheinfelden oder Donaueschingen abholen.
Zudem bietet Energiedienst für Kunden einen LED-Lampenshop.
Weiterführende Informationen zu LED-Leuchtmitteln gibt es bei der Computerzeitschrift Chip.
Abbildung oben: LED-Lampe, Quelle: pixabay, Lizenz: Public Domain, led-366324_1280

Daniela Schär ist Gastautorin im Energiedienst-Blog. Sie ist als Lichtplanerin tätig und betreibt auch ein Ladengeschäft für Designleuchten.
Guter Artikel, aber mir fehlt ein Hinweis auf die Helligkeit in Lumen. Früher haben wir die Glühbirnen nach der Leistungsangabe in Watt gekauft. Heute, bei LED, sollten wir zuerst auf den Lumen-Wert achten. Wie hell wollen wir es haben und nicht wie viel Strom wollen wir verbrauchen, das sollte die erste Frage sein beim Kauf von Leuchtmittel.
Andreas, das sehe ich auch so. Hier habe ich eine Vergleichstabelle gefunden: http://raumlicht.com/2012/08/lumen-oder-watt/ – Kennst du noch eine ausführlichere / exaktere?
Und, persönliche Erfahrung von mir: Die Lichtstärke immer in Verbindung mit Abstrahlwinkel und Lichtstärke beurteilen.
Toller Blog ! Interessant und informativ.
Nicht nur auf den Preis achten – das kann ich bestätigen!
Billig aus Übersee gekauft und keine 3 Monate gehalten.
Toller Beitrag. Auch ich habe so meine Erfahrungen mit LED Lampen gemacht.
Es ist nicht immer einfach die „richtige LED“ zu finden. Zu groß ist die Verlockung nur auf Preis oder Lichtausbeute in Lumen zu schauen.
Andere Faktoren, wie Farbechtheit, Schalthäufigkeit oder Lebensdauer sind auch wichtig um zum guten Licht zu kommen.
Die billigste LED Lampe kann nicht die Beste sein. Darum
Rate ich immer zu einer Beratung vom Fachmann.
Lichtkauf ist eben Vertrauenssache.
Danke für diese übersichtliche Zusammenstellung!
Ich mag deinen Blog sehr gerne! LED ist einfach ein interessantes und sehr umfangreiches Thema. Wir haben uns auch schon sehr viel damit auseinander gesetzt ( http://led-deckenleuchte-test.com ) und mir bereitet es weiterhin sehr viel Spaß, solch tolle Beiträge zu lesen und auch die Sichtweise von anderen Leuten wahrzunehmen! Gefällt mir!
Das Thema Lumen wurde bereits in den Kommentaren angesprochen. Bei LED-Spots sind aber die Lumen allein keine verlässliche Angabe, um ein vorhandenes herkömliches Leuchtmittel gleichwertig zu ersetzen. Vielmehr bedarf es der Kombination von Lumen, Abstrahlwinkel und Candela. Candela (cd) ist die Einheit welche den Lichtstrom beschreibt, welcher von einer Lichtquelle in eine bestimmte Richtung ausgesendet wird.
Hier ein paar Beispiele:
Abstrahlwinkel Lumen (lm) Candela(mcd)
15° 800 14882746
35° 800 2750985
60° 800 950359
90° 800 434712
Hallo,
bin begeistert von Ihrer Seite ! Endlich mal eine Webseite die alles auf den Punkt bringt. Super Beschreibung ! Ich habe hier noch eine Seite gefunden hast du dafür noch alternativen ?
Beste Grüße
Interessanter Artikel, konnte auf jeden Fall etwas mit nehmen, jedoch ist mir aufgefallen, dass die Angaben zur Helligkeit in meinen Augen etwas zu kurz gekommen sind. Habe selbst ein wenig recherchiert und hier (ledmarkt24.de/Wie-hell-sind-LED-Lampen) eine übersichtliche informative Tabelle gefunden. Denke das ergänzt den ansonsten gut recherchierten Artikel.
Grüße
Ich wusste gar nicht, dass die Einsparung sich erst nach ca. zwei Jahren bemerkbar machen. LED-Lampen sind immerhin nicht günstig, aber ich denke das sich, dass dann auszahlt wenn man in seinem eigenem Haus wohnt. Denn so ist man länger als zwei Jahre in dem Haus und dann lohnt sich das schon.
Danke für die Erklärung, wann die Anschaffung von LED-Beleuchtung sich lohnt. Meine Mutter hat einen Frisörladen und möchte sich LED-Beleuchtungstechnik anschaffen. Gut zu wissen, dass sich der Einkaufspreis und die erzielte Einsparung bei den Stromkosten nach 2 Jahren ausgleichen. Das werde ich meiner Mutter weiterleiten.
Hallo, weiß jemand Rat? Ich habe im Kinderzimmer eine sehr schöne türkisfarbene Cotton Ball Hängeleuchte. Leider ist die Lichtstimmung durch die Farbe der Leuchte sehr kalt und auch nicht besonders hell. Gibt es evtl. extrem gelbes Leuchtmittel, mit denen ich das wieder ausgleichen kann? Viele Grüße Sarah
Mittlerweile gibt es so viele LED Lampen, dass man gar nicht mehr weiß welche man kaufen soll. Gut zu wissen, dass es Lampen mit unterschiedlichen Lichtvarianten gibt. Ich habe mich immer davor gescheut diese Lampen zu kaufen, da ich das weiße Licht nicht mag.
Danke für den Beitrag zu LED-Lampen. Bei uns kommt bald der Elektriker, um die LED-Beleuchtung zu installieren. Gut zu wissen, dass man auf den Abstrahlwinkel achten sollte. Da werde ich den Elektriker mal fragen, wie das bei uns dann aussieht.