Das Altenheim Sankt Michael hat eine neue LED-Beleuchtung, gemietet von Energiedienst. Hell und sparsam soll sie sein, das muss ich mir anschauen. Der Weg vom Oberrhein in den Schwarzwald zieht sich, die Straßenverhältnisse sind an diesem Wintertag bescheiden.
Hell – ist mein erster Eindruck, als ich das Altenheim Sankt Michael in Donaueschingen betrete. Draußen ist es düster und es regnet. Es regnet schon seit Tagen und die Stadt versinkt in trübem Grau.
Für die wenigen Meter vom Energiedienst-Stützpunkt über die Straße zum Haupteingang des Altenheims ziehe ich die Kapuze über den Kopf; sie nimmt zusätzlich Licht. Als ich durch die Türe trete und die Kapuze vom Kopf streife, bin ich geblendet. Meine Augen müssen sich erst an die Helligkeit gewöhnen.
Ins rechte Licht gerückt…
Ich schaue mich um. Mein Blick gleitet über die Deckenbeleuchtung, ihretwegen bin ich gekommen. Unspektakulär, denke ich – aber hell.
Die neuen Leuchten scheinen ihren Dienst tadellos zu verrichten. Ein sportlich aussehender Mann spricht mich an. Zu jung für einen Bewohner.
Edgar Wissler, Inhaber der ESS Energietechnik GmbH in Freiburg, zeichnet sich für die Umsetzung des neuen Beleuchtungskonzepts verantwortlich. Er führt mich in den Speisesaal. Der Raum ist gut ausgeleuchtet. „Jetzt sehen sie endlich genau, was auf dem Teller liegt“, lacht er.
In der Küche sind sie noch nicht so weit. Hier, im Wasser- und Öldampf müssen die LED spezielle Anforderungen erfüllen.
Eine besondere Herausforderung boten die Leuchten in der Kapelle. „Eine ganze Woche habe ich recherchiert, bis ich endlich passende LED gefunden habe“, sagt Wissler.
Wir gehen in ein Büro. Unterwegs erfahre ich, dass die Putzfrauen weniger begeistert seien. Schließlich springe nun jeder Fussel schon von weitem ins Auge.
Zwei Mitarbeiter Wisslers hantieren an einer Deckenleuchte. Auch dieses Büro wird bald in neuem Licht erstrahlen.
Vor dem Zimmer stapeln sich alte Leuchten. Werkzeug liegt herum. Seit fünf Tagen tauschen sie schon Lampen, Leuchtmittel und Vorschaltgeräte. Noch weitere fünf Tage, dann ziehen sie zur nächsten Baustelle weiter. Rund 1.200 neue LED-Leuchten werden dann ihren Dienst im Altenheim verrichten.
Monteure mit Fingerspitzengefühl …
„Alle Arbeiten wurden im laufenden Betrieb durchgeführt“, sagt Wissler stolz. „Für die Bewohner war das eine willkommene Abwechslung.“
Einmal allerdings habe sich eine Frau in einem Aufenthaltsraum unter eine Lampe gesetzt und gesagt: „Die aber nicht!“ Zuvor hatte sie das muntere Treiben der Handwerker aufmerksam beobachtet. Diese eine Leuchte über ihrem Kopf sollte jedoch bleiben.
Es dauerte eine Weile bis Wissler den Grund dafür herausbekam. „Sie hatte befürchtet, die neue LED-Leuchte würde sie beim Fernsehen blenden. Inzwischen ist die Leuchte getauscht. Ob das hellere Licht jetzt stört, bleibt im Dunkeln.

Dieter Münzer (links), Edgar Wissler (Mitte) und Joachim Wittel (rechts) begutachten die neuen Leuchten für die Kapelle.
Ein Flyer zeigt Wirkung …
Währenddessen ist der Leiter des Altenheims Dieter Münzer zu uns gestoßen. Er sei stets auf Kostenoptimierung bedacht, erklärt Münzer die Umrüstung der Leuchten.
Die Umstellung erbringe eine 60- bis 70-prozentige Einsparung bei den reinen Stromkosten für die Beleuchtung, da bleibe genügend Luft für die notwendigen Investitionen. Trotzdem könne bereits vom ersten Tag eine beachtliche Ersparnis verzeichnet werden. Und mehr Licht – das sei wegen der nachlassenden Sehkraft für ältere Menschen sehr wichtig.
Dieses Ziel wird erreicht, da bin ich mir sicher. Die Umrüstung auf LED sei allerdings sehr teuer. „Über einen Flyer wurde ich auf ein neues Angebot der Energiedienst AG zur LED-Lichtmiete aufmerksam“, sagt Münzer.
Die Betriebskosten stets im Blick…
Das Konzept ist ebenso einfach wie überzeugend: Energiedienst übernimmt gegen eine monatliche Mietgebühr Installation, Wartung und Instandhaltung der neuen LED-Beleuchtung. Nach fünf Jahren endet der Mietvertrag und die LED gehen für einen symbolischen Betrag in den Besitz des Mieters über.
Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Wissler habe schließlich den Ausschlag gegeben, so Münzer. „Wir haben viele Aufenthaltsbereiche mit langen Brennzeiten, da lässt sich mächtig sparen“, sagt Münzer. Getauscht werden die Leuchten vor allem dort, wo das Licht intensiv genutzt wird. Die Zimmer der Bewohner gehören nicht dazu.
Ein Foto muss schon sein …
Fototermin. Münzer wird in Anzug und Krawatte auf die Leiter gestellt. Wissler verschwindet und erscheint kurz darauf in blauem Hemd und blauem Jacket. Er musste heute selbst Hand anlegen. Eben noch in Arbeitskleidung, gereicht er nun einem Dressman zur Ehre.
Eine zweite Leiter muss her, aber irgendwie wirkt das Bild nicht überzeugend. Also ein anderes Motiv. Die neuen LED-Lampen für die Kapelle kommen wie gerufen. Der Hausmeister Joachim Wittel soll mit aufs Foto. Dieses Bild wirkt schon authentischer.
Vor dem inneren Auge wächst ein Wald …
Der Umstieg auf die LED-Beleuchtung ist insbesondere auch für die Umwelt ein Gewinn. Die neuen LED im Altenheim Sankt Michael ersparen der Umwelt rund 18 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.
Um dasselbe Ergebnis zu erzielen, müsste man jedes Jahr rund 1.400 Bäum pflanzen. Diese Zahl beeindruckt mich.
Als ich nach draußen gehe, hat mich die Düsternis wieder. Wenigstens hat der Regen etwas nachgelassen. Vereinzelte Schneeflocken fallen vom Himmel, um sich in grauen Matsch zu verwandeln.
1.400 Bäume, geht es mir noch einmal durch den Kopf – ganz schön viel. 1975 wurde das Altenheim gebaut, das wären bis heute etwa 56.000 Bäume. Die würden doch gar nicht auf das Grundstück passen – komischer Gedanke.
Ich ziehe die Kapuze über und lasse meinen Blick noch einmal über die Fassade schweifen. Die gelben und roten Balkone verblassen in der Dunkelheit.

Diplom-Physiker Ingo Fleuchaus macht mit seiner PR-Agentur textdirekt seit mehr als zehn Jahren Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Kunden aus der Energiebranche. Die Schwerpunkte bilden Themen aus den Bereichen Energieversorgung, Erneuerbare Energien, Elektromobilität und Forschung.
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