„Südbaden trägt Morsbag“! Eine ganze Region begeistert sich für unsere jüngste Umweltaktion, näht aus alten Stoffen Taschen und beweist: Es geht ohne Plastiktüten.
Der Erfolg ist so groß, dass selbst die Morsbag-Initiative aus Großbritannien nach Südbaden schaut: Das Energiedienst-Engagement mit den vielen fleißigen Nähfreunden bekommt im Mai einen Ehrenplatz auf der Internetseite der Briten unter dem Titel „Pod of the Month“.
Eine ganze Region fädelt ein
Claudia Frenzel, Umweltmanagementbeauftragte bei Energiedienst, begeistert der große Erfolg: Hunderte Meter alter Tischdecken, Bettbezüge und Vorhänge kamen seit Februar unter die Nähfüßchen. Tausende Meter Garn halten zusammen, was Einkäufe, Bücher, Sportutensilien und Krimskrams transportieren soll.
Die Menschen in Südbaden drücken der britischen Initiative den badischen Stempel auf. Schulklassen und Pfadfinder fädelten ein, Nähkurse, Ferienfreizeiten, Landfrauen traten das Pedal, Mütter in Kindergärten, Umweltgruppen und Kollegen schnitten zu.
„Wir kamen zwischenzeitlich kaum nach, die Anfragen zu beantworten und Morsbag-Labels zu versenden – natürlich kostenlos. Ein grandioser Erfolg für die Umwelt“, zieht sie Bilanz.
Morsbags – weil’s Spaß macht
Aber warum Morsbags? Wohin verschwand die gute alte Jutetasche? Was geschah mit dem simplen Baumwollbeutel? Warum muss Energiedienst eine Idee aus Großbritannien nach Südbaden holen, damit alle aus alten Stoffen Taschen nähen?
Claudia Frenzel erklärt’s: „Weil Umweltthemen keine Grenzen kennen. Weil die Menschen in der Region die Aktion sinnvoll finden und deshalb so leidenschaftlich unterstützen. Und weil’s ungeheuren Spaß macht, etwas gemeinsam zu schaffen!“
Nadeln statt Nudeln
15. April 2016, Energiedienst-Bürohaus in Rheinfelden, ein regnerischer Freitagnachmittag: Wo im Personalrestaurant sonst Suppe, Soße und Spaghetti auf den Tellern der hungrigen Kollegen landen, tischen 35 Damen und zwei Herren auf (übrigens Energiedienst-Kollegen!!!): Nähmaschine raus, Faden rein, Fuß aufs Gas.
„Was für eine tolle Idee, gemeinsam zu nähen“, strahlt eine Teilnehmerin aus Lörrach. Zugegeben: Nicht unsere Idee. Gemeinsam zu nähen – auch das ist Morsbag und Teil der Idee. Verdienen darf an den Taschen niemand, nur die Umwelt. Wer seine Tasche nicht selbst nutzt, verschenkt sie.
Mit meinen Kolleginnen Claudia Frenzel und Henrike Rütschlin staune ich: Unser Restaurant hat sich in ein quirliges Nähcafé verwandelt. Es wird gefachsimpelt, gelacht und ganz viel genäht. Der Höhepunkt unserer zweimonatigen Aktion ist erreicht. Wir sind mehr als zufrieden. Und ein bisschen stolz.
Fleißkärtchen geht nach Minseln
In der bunt gemischten Gästeschar sitzt eine Schülerin neben der Seniorin. Neben der Erzieherin aus einem Walldorf-Kindergarten nimmt die Mutter einer Kollegin Platz, und unsere nette Dame vom Empfang gibt in Nachbarschaft zu einer Bank-Mitarbeiterin Gas.
Mittendrin eine Rentnerin aus Minseln: Als sie auspackt, drängen sich innerhalb von Minuten fast alle Gäste um ihren Tisch. Rund 50 Taschen nähte Brigitte Erdrich bereits im Vorfeld des Energiedienst-Nähcafés aus Stoffresten. „Tolle Idee“, „Oh, wie schön“ und „Darf ich das Schnittmuster abzeichnen?“ Die Hobbyschneiderin steht gerne Rede und Antwort, gibt gute Tipps und verschenkt am Ende des Nachmittags rund ein Dutzend Exemplare.
Klothilde Steinegger vom Fachgeschäft Bunte Nadel in Rheinfelden ebenso: In Rheinfelden ist sie unsere fachliche Verstärkung, hilft mit Nadel, Faden, Bordüren, Aufnähern aus und zeigt ungewöhnliche Materialien für noch mehr Taschen: Wachstuch, und veganes Leder finden begeisterte Abnehmer.
Stundenlang hätten die Gruppe noch weiternähen können. Am Ende sind fast alle Stoffe, die wir vorab im Kollegenkreis gesammelt haben, vernäht oder für die nächste ganz individuelle Stofftasche zugeschnitten.
Besonders beliebt: Unsere ausgedienten Werbebanner in Energiedienst-Grün, die nun als besonders originelle Stofftaschen ein neues Leben bekommen. Viel schöner als eine Plastiktüte es jemals sein könnte…

Unsere Mitarbeiterinnen Viktoria Stocker und Claudia Trimpin mit ihrem Ergebnis: Energiedienst-Morsbags.

Anke Roggenkamp arbeitet in der Unternehmenskommunikation: „Beruf aus und mit Leidenschaft: So gestaltet sich mein Job in der Unternehmenskommunikation. Mal bin ich „Blattmacher“ der Kundenzeitschrift Naturkunde, Texter für das Mitarbeitermagazin PostED, Informant für die Presse, Blogger, „Twitterfee“ und noch mehr. Klingt spannend – und ist es auch.“
Liebe Macherinnen der Nähaktion, herzlichen Glückwunsch, was für eine tolle Aktion, was für ein tolles Ergebnis, nur zufriedene Gesichter, was will man mehr?
Alles Gute und weiterhin so spannende Einfälle!
Ja, es war ein rundum geglückter Nachmittag im ED Nähkaffee. Wir waren eine lustige, nähfreudige Truppe. Das Energiedienst Team um Frau Frenzel sowie die Haustechnik hatte alles perfekt organisiert. Nicht nur Stoffe, Nähzubehör, Nähtische, Bügelbrett und Bügeleisen waren vorhanden sondern auch in ausreichender Menge Steckdosen. Denn ohne Strom ging auch hier gar nichts. Nach einem leckeren „grünen“ Energiedienst Drink, konnten wir uns an die Arbeit machen. Die Zeit verging im Flug sodass wir an den Kaffee und Kuchen erinnert werden mussten.
Herzlichen Dank allen die an der Planung und Durchführung beteiligt waren. Super Idee!
Liebe Frau Trimpin,
vielen, vielen Dank für Ihr Lob. Auch uns hat der Nachmittag inkl. der Vorbereitung sehr viel Freude bereitet. Ich bin ganz stolz auf die vielen tollen Taschen die entstanden sind und sicher noch entstehen werden :-) (es wurden ja noch genügend Morsbag-Label mitgenommen)