Viele Reinigungsmittel schaden der Umwelt und können Allergien auslösen. Mit unseren Tipps schützt du beim Saubermachen Wasser und Gesundheit – und sparst Geld.

Deshalb sind Putzmittel oft ein Problem für die Umwelt

Wir Deutschen kaufen im Jahr mehr als 1,5 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel für unseren Haushalt. Das hat das Umweltbundesamt ermittelt. Darunter sind beispielsweise etwa 139.000 Tonnen Handgeschirrspülmittel, 173.000 Tonnen Maschinengeschirrspülmittel und 319.000 Tonnen Reinigungsmittel wie Allzweck-, Glas-, Küchen- oder WC-Reiniger.

Übersicht jährlicher Verbrauch Reinigungsmittel

Jährlich werden in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel von privaten Endverbrauchern gekauft. Quelle. Umweltbundesamt (2021)

In herkömmlichen Putzmitteln stecken jede Menge Chemikalien. Und diese Chemikalien gelangen ins Abwasser. Allein aus privaten Haushalten sind das nach Angaben des Umweltbundesamts jedes Jahr 565.000 Tonnen. Kläranlagen filtern nicht alle umweltschädlichen Stoffe heraus. Die Chemikalien kommen ins Grundwasser, in Flüsse, Seen und Meere, auf Äcker und Wiesen.

Übersicht Chemikalieneintrag in das Abwasser

565.000 Tonnen Chemikalien gelangen durch private Haushalte in das Abwasser. Quelle: IKW (2019)

Auch für die Gesundheit ist ein Übermaß an Putzmitteln schädlich: Bestimmte Stoffe können Aller-gien auslösen, die Haut oder die Atemwege reizen.

 

Diese schädlichen Stoffe können in Putzmitteln stecken

Erdöl-Tenside:
Tenside sorgen dafür, dass Fett und Schmutz sich mit Wasser lösen. In herkömmlichen Putzmitteln stecken oft synthetische Tenside, die aus der begrenzten Ressource Erdöl her-gestellt werden. Nach einer EU-Verordnung müssen Tenside biologisch abbaubar sein. Allerdings gelten sie bereits dann als vollständig biologisch abbaubar, wenn sie nach vier Wochen zu 60 Prozent abgebaut sind.

Palmöl-Tenside:
Es gibt auch Tenside aus nachwachsenden Rohstoffen. Kritisch ist das zu sehen, wenn für die Produktion solcher Tenside Palmöl verwendet wird. Das Palmöl sollte nicht von Öl-palmen-Plantagen stammen, für die Regenwald abgeholzt wurde.

Duftstoffe und synthetische Konservierungsstoffe:
Verschiedene dieser Stoffe gelten als allergieauslösend. Außerdem können sie die Haut reizen. Bestimmte Duft- und Konservierungsstoffe sind giftig für Wasserorganismen und in der Umwelt nur schwer abbaubar.

Bleichmittel:
Sauerstoff hellt als Bleichmittel in Maschinengeschirrspülmitteln Verfärbungen auf. Um den Sauerstoff freizusetzen, werden Chemikalien zugesetzt. Manche dieser Chemikalien sind giftig für Wasserorganismen. Auch Chlorverbindungen werden als Bleichmittel eingesetzt, beispielsweise in Schimmelentfernern. Die Dämpfe können Schleimhäute reizen.

 

So kannst du ökologisch putzen

Putzmittel belasten eigentlich immer die Umwelt. Du kannst die Belastung aber niedrig halten, wenn du ein paar Dinge berücksichtigst.

Nur Putzmittel nutzen, die du wirklich brauchst

Um gründlich sauber zu machen, brauchst du höchstens fünf Reiniger: Allzweckreiniger für Arbeitsflächen und Böden, Badreiniger für Becken, Armaturen und Toilette, Scheuermilch, Spülmaschinenreiniger und Handspülmittel. Du benötigst wirklich mal einen Spezialreiniger wie Schimmelentferner? Leih ihn dir einfach bei Freunden, Nachbarn oder Kollegen.

 

Ökologische Reinigungsmittel kaufen

Verschiedene Hersteller bieten umweltfreundliche Reinigungsmittel an. Bio-Reinigungsmittel enthalten keine synthetischen Farb-, Konservierungs- und Duftstoffe, verwenden Tenside aus nachwachsenden Rohstoffen und sind biologisch abbaubar. Außerdem kommen umweltschonende Putzmittel ohne desinfizierende oder bleichende Stoffe aus.

Umweltfreundliches Reinigungsmittel kann man von diversen Herstellern kaufen

Umweltfreundliche Reinigungsmittel gibt es von diversen Herstellern. Bild: Adobe Stock/Alliance

 

Achte beim Kauf auf eines dieser Öko-Siegel

Blauer Engel:
Das ist das Siegel des Bundesumweltministeriums. Das für das Ministerium tätige Umweltbundesamt erarbeitet Kriterien für das Siegel. Eine Jury aus Vertretern und Vertreterinnen von Umwelt- und Verbraucherverbänden, Gewerkschaften, aus Wissenschaft und den Bundesländern überprüft die Kriterien.

Europäisches Umweltzeichen:
Das EU-Ecolabel hat die Europäische Kommission eingeführt. Es zeichnet Produkte aus, die wenig Chemikalien beinhalten.

Ecocert:
Die Ecocert-Gruppe ist ein Kontroll- und Zertifizierungsverband für ökologische Produkte. Produkte mit dem Siegel dürfen beispielsweise keine synthetischen Inhaltsstoffe aus Erdöl enthalten.

Ecogarantie:
Entwickelt hat das Siegel der Berufsverband belgischer Ökobauern. Drei unabhängige Zertifizierungsstellen kontrollieren, ob ein Produkt die Kriterien des Siegels erfüllt. Inhaltsstoffe sollen möglichst aus erneuerbaren und pflanzlichen Materialien bestehen und aus ökologischem Anbau stammen.

NatureCareProdukt (NCP):
Hinter NCP steht die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik (GfaW). Die GfaW vergibt das NCP-Siegel an Produkte, die so nachhaltig wie möglich hergestellt wurden und die Umwelt nicht belasten.

 

Sparsam dosieren und beherzt schrubben

Auch für biologisch abbaubare Reinigungsmittel gilt: Am ökologischsten ist es, möglichst wenig da-von zu nutzen. Orientier dich am besten an den Herstellerangaben auf der Verpackung. Hilf beim Putzen mit Muskelkraft nach: Ein verstopftes Rohr lässt sich mit der Saugglocke reinigen. Hartnäckigen Schmutz auf dem Ceran-Kochfeld oder auf Fliesen kannst du mit einem Kupfertuch weg-schrubben.

 

Umweltfreundliche Putzmittel verpackungsfrei kaufen

In einigen verpackungsfreien Läden kannst du ökologische Reinigungsmittel aus Großbehältern in eigene Flaschen abfüllen. Kauf ansonsten am besten Nachfüllpackungen: Du brauchst nur einmal eine Plastik- oder Glasflasche, die du immer wieder auffüllst. Mittlerweile gibt es von verschiedenen Herstellern auch Brausetabletten, die du in einer Putzmittel-Flasche mit Wasser auflöst.

 

Biologische Reinigungsmittel selber machen

Kreativ werden, Geld sparen und mit einem guten Gefühl saubermachen: Misch dir deine Bio-Reinigungsmittel einfach selbst! Für die meisten Rezepte brauchst du lediglich Essig, Natron und Zitronensäure. Soda und Kernseife kannst du ebenfalls in den Schrank packen.

Essig, Natron und Zitronensäure für nachhaltiges Putzmittel

Essig, Natron und Zitronensäure reichen für die meisten Putzmittelrezepte aus. Bild: iStock / new look casting

Essig und Zitronensäure gegen Kalk:
Mit Essig oder Zitronensäure kannst du Haushaltsgeräte entkalken, Fliesen und Armaturen von Wasserflecken befreien und Fenster putzen. Die Säure tötet auch Bakterien ab.

Natron gegen hartnäckigen Schmutz:
Natronpulver (Natriumhydrogencarbonat) kann Allzweckreiniger, Spülmittel oder Backofensprays ersetzen. Es löst Verkrustungen und nimmt Gerüche auf. Für einen biologisch abbaubaren Backofenreiniger mischst du Wasser und Natron im Verhältnis eins zu eins, trägst die Paste auf schmutzige Stellen auf und wischst sie nach einer Stunde ab. WC-Reiniger kannst du aus Essig und Natron herstellen, Geschirrspülpulver aus Zitronensäure, Natron und Soda. Natriumhydrogencarbonat ist übrigens auch in Backpulver enthalten. Backpulver kannst du ebenfalls zum ökologischen Putzen nutzen.

Soda gegen Fett:
Soda (Natriumcarbonat) bekommst du im Handel oft als Waschsoda. Es wirkt ähnlich wie Natron und hat noch etwas mehr Power. Du kannst damit beispielsweise fettverschmierte Arbeitsflächen super saubermachen. Aus Soda und Essig entsteht ein wirkungsvoller Abflussreiniger: Gib vier Esslöffel Soda direkt in den Abfluss und gieße eine halbe Tasse Essig hinterher. Lass die Mischung einige Minuten einwirken und anschließend kochendes Wasser drüber-laufen.

Hausmittel zum nachhaltigen Putzen

Nachhaltige Reinigungsmittel einfach selber machen: viele Hausmittel eignen sich hervorragend zum Putzen. Bild: Adobe Stock/Татьяна Ермакова

 

Mehr Ideen für selbstgemachte ökologische Reinigungsmittel bekommst du hier.

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