Dass der Strommarkt unübersichtlich ist, ist ja bekanntlich nichts Neues. Hunderte von Anbietern tummeln sich seit der Strommarktliberalisierung Ende der neunziger Jahre auf diesem Markt.

Ging es zunächst vor allem um den günstigsten Preis für den Strom, hat sich in Zeiten der Energiewende ein weiteres Produktmerkmal herauskristallisiert: „Ökostrom“.

Nahezu jeder Stromanbieter hat inzwischen in seinem Produktportfolio etwas, das er als „Ökostrom“ bezeichnet. Einige Anbieter setzen ausschließlich auf „Ökostrom“.

Doch was ist eigentlich „Ökostrom“?

Die Frage ist durchaus berechtigt, denn der Begriff ist nicht geschützt. Und so versteht auch fast jeder Anbieter etwas anderes darunter.

Ein einheitliches Gütesiegel, wie beispielsweise das EU-Bio-Siegel bei biologisch erzeugten Lebensmitteln, gibt es weder in Deutschland noch in Europa.

Für alle Anbieter ist gemein, dass Ökostrom irgendwie aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird, also Wasser, Wind, Sonne, Biomasse oder Geothermie. Und hier hört die Gemeinsamkeit schon wieder auf.

Denn die Frage, aus welchen Anlagen der Strom kommt, wird sehr unterschiedlich beantwortet. Wie alt sind die Kraftwerke, wie viel Leistung haben sie, speisen sie ins deutsche Netz ein oder stehen sie irgendwo in Skandinavien?

Die meisten Käufer von Ökostrom möchten etwas für die Energiewende tun. Mit dem Bezug ihres Ökostroms möchten sie den Ausbau der erneuerbaren Energien voran bringen.

Also sollten die Unternehmen auch tatsächlich etwas dazu beitragen. Beispielsweise in den eigenen regenerativen Kraftwerkspark investieren oder in einen Fonds einzahlen, der zur Förderung der Energiewende im allgemeinen oder den Ausbau der Erzeugung im speziellen gedacht ist.

Gütesiegel wie das Label „Grüner Strom“ (http://www.gruenerstromlabel.de/) oder das „ok –power-Gütesiegel“ (http://www.ok-power.de/home.html) geben eine erste Orientierung.

Der Herkunftsnachweis als Geburtsurkunde

Doch leider gibt es einen kleinen Fallstrick: Den Herkunftsnachweis (www.umweltbundesamt.de)

Dieses Instrument wurde 2013 in Deutschland eingeführt und soll sicherstellen, dass eine Megawattstunde Ökostrom nicht zweimal vermarktet werden kann. Der Herkunftsnachweis ist sozusagen die Geburtsurkunde und gibt an, in welchem Kraftwerk der Strom erzeugt wurde.

Leider kann man die Geburtsurkunde getrennt vom tatsächlichen Strom vermarkten. Ein Stromhändler kann also zum Beispiel den Herkunftsnachweis von einer Megawattstunde Strom aus einem norwegischen Wasserkraftwerk kaufen und damit eine Megawattstunde Strom aus dem deutschen Energiemix, der ja, wie wir wissen, einen großen Anteil an Atomstrom und Strom aus fossilen Kraftwerken enthält, etikettieren.

Aus dem deutschen Energiemix wird so „Öko“-Strom aus norwegischen Wasserkraftwerken. In Konsequenz kann der norwegische Versorger weniger Wasserkraft in seiner Stromkennzeichnung ausweisen, da er ja die Herkunftsnachweise transferiert hat.

Das System funktioniert: Die norwegische Verbraucher-Stromkennzeichnung weist für das Lieferjahr 2013 nur noch 13 Prozent Wasserkraftstrom aus, obwohl die Wasserkraft im Erzeugungsmix in Norwegen bei 98 Prozent liegt. Wie die Wahrnehmung der Norweger ist, die neben einem Wasserkraftwerk wohnen, steht auf einem anderen Blatt.

Tut man so etwas für die Energiewende in Deutschland? Vermutlich nicht.

Der Blick hinter die Kulissen

Der Blick hinter die Kulissen des Stromanbieters sollte also sein. Wo stehen die Kraftwerke, die den Strom liefern, sind sie in Norwegen und somit rein physikalisch gar nicht in der Lage, die riesigen Strommengen nach Deutschland zu liefern? Findet also nur Zertifikatehandel statt? Oder stehen sie in Deutschland und speisen ins heimische Netz ein.

Einige Stromanbieter verweisen gern auf eigene Windräder oder Photovoltaik-Anlagen. Doch wie groß sind die Anlagen? Hier sollte man prüfen, wie viel Leistung die Anlagen haben. Kann man damit wirklich die große Kundenzahl beliefern? Wo kommt der restliche Strom her und was ist, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint?

Mit NaturEnergie ist Energiedienst einer der ältesten Ökostromanbieter auf dem deutschen Markt. Bereits seit 1999 beliefern wir alle unsere privaten Kunden ausschließlich mit Ökostrom aus Wasserkraft. Der Strom stammt vollständig vom Hochrhein, und zwar aus unseren eigenen Wasserkraftwerken oder unseren Partnerwerken.

Hier am Hochrhein wird die regional erzeugte Energie auch regional in das Netz eingespeist und verbraucht (www.energiedienst.de). Die meisten Kraftwerke am Hochrhein sind Grenzkraftwerke, speisen also sowohl nach Deutschland als auch in die Schweiz ein.

Auch wenn einige dieser Wasserkraftwerke schon „etwas“ älter sind, um es mit einem Augenzwinkern zu sagen, ist in die Anlagen kontinuierlich investiert worden.

So hat beispielsweise das Wasserkraftwerk Laufenburg (www.energiedienst.de/laufenburg) in diesem Jahr die 100-jährige Betriebsaufnahme gefeiert.

Doch aus der Zeit von damals ist nur noch die Außenhülle übrig. Innen ist es topmodern. Allein zur Grundmodernisierung haben wir bis Mitte der 90er Jahre 250 Millionen Euro investiert. Seitdem bleiben wir am Ball und optimieren die Anlage kontinuierlich, um sie auf der Höhe der Zeit zu halten.

Wasserkraftwerk Laufenburg

Das Wasserkraftwerk Laufenburg produziert durchschnnittlich 700 Millionen Kilowattstunden im Jahr.

Ganz zu schweigen natürlich von unserem Wasserkraftwerk in Rheinfelden (www.energiedienst.de). Eines der modernsten Laufwasserkraftwerke Europas, das wir 2011 offiziell in Betrieb genommen haben. Die 380-Millionen Euro Investition liefert rechnerisch Ökostrom für rund 170.000 Haushalte und das im Einklang mit der Natur.

Auch wenn der hier erzeugte Strom im Augenblick nur zu einem kleinen Teil in unser Produkt NaturEnergie fließt, zeigt es unser Engagement für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Wasserkraftwerk Rheinfelden

Das Wasserkraftwerk Rheinfelden produziert durchschnittlich 600 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr.

 

Also: Augen auf beim Ökostrom-Kauf

 

Sie wollten schon immer mal sehen, wie Strom produziert wird? Besichtigen Sie eines unserer Wasserkraftwerke am Hochrhein. Bei einem rund zweistündigen Rundgang erfahren Sie, wie ein Kraftwerk funktioniert. Mehr Infos: www.energiedienst.de

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