Die Energiepreise steigen seit Monaten sprunghaft an, weshalb sich immer mehr Menschen mit einer eigenen Photovoltaikanlage unabhängiger von den Strompreisen machen wollen. Dabei werden hierzulande schon seit der Jahrtausendwende Photovoltaikanlagen auf Dächer gebaut. Das steigert zum einen den Anteil an Ökostrom im deutschen Strommix, zum anderen bringt es den Eigentümerinnen und Eigentümern zusätzliche Einnahmen in Form der Einspeisevergütung ins Stromnetz und als gesparte Stromkosten für Energie, die sie nicht von ihrem Stromversorger beziehen. Dass in den vergangenen zehn Jahren die Strompreise für Haushalte gestiegen sind, hat Photovoltaikanlagen zusätzlich immer lohnender gemacht – zumal die PV-Module gleichzeitig günstiger und immer leistungsfähiger wurden.

In den vergangenen Jahren ist es für Photovoltaik-Anbieter wie Energiedienst immer schwieriger geworden, die hohe Nachfrage zu bedienen. Wir kommen aktuell an unsere Kapazitätsgrenze – und auch nicht immer an die richtigen Bauteile.

Lieferketten aus dem Gleichgewicht

Corona-Pandemie, Rohstoff- und Energieengpässe, Umweltkatastrophen und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine verursachen wechselseitig so große Probleme in den Lieferketten der Photovoltaik-Branche, dass eine langfristige Lieferplanung aktuell einfach nicht möglich ist. Etablierte Lieferströme sind kräftig durcheinandergewirbelt worden. Es dauert stellenweise sehr lange, bis und Teile wie etwa ein Wechselrichter oder Speicher geliefert werden können. Gleichzeitig gelingt es Herstellern nicht immer, ihre Produktionskapazität zu erhöhen, weil ihnen wichtige Rohstoffe oder Bauteile fehlen.

 

Auch Unternehmen und Gemeinden stellen um

Die hohen Energiekosten belasten natürlich nicht nur Privathaushalte, sondern auch die Wirtschaft zunehmend. Es ist also nicht verwunderlich, dass uns auch von Firmen und Kommunen zahlreiche Anfragen zum Thema erreichen. Die Unternehmen und Gemeinden wollen mit größeren Solaranlagen von Freiflächen und Dächern ihre Stromkosten senken und nachhaltiger werden. Hinzu kommt die Photovoltaik-Pflicht auf privaten Neubauten oder bei grundlegenden Dachsanierungen, die in Baden-Württemberg gilt.

 

Mann und Frau stehen sich umarmend vor einem Haus. Der Mann zeigt auf die Dach-Solaranlage

Immer mehr Menschen wollen sich mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage von von den hohen Energiepreisen unabhängiger machen. Bild: Shutterstock

 

Warum produzieren die Hersteller nicht einfach mehr PV-Module?

So einfach ist das nicht: PV-Module sind derzeit teurer oder schlecht lieferbar, weil die Hersteller selbst von gestörten Lieferketten und hohen Materialpreisen betroffen sind. Die Kosten für wichtige Rohstoffe wie Polysilizium und Aluminium sind stark gestiegen. Anderswo mangelt es wiederum an Halbleitern, die für die Produktion gebraucht werden. Dazu kommen höhere Frachtkosten, weil es Frachtunternehmen etwa an Containern mangelt. Noch schwieriger ist aktuell der Markt für Komponenten der Photovoltaikanlagen wie Wechselrichter und Batteriespeicher. Umfragen zufolge sagten zwei Drittel der Installateure und Händler bei vielen Produkten eine Wartezeit von bis zu sechs Monaten voraus.

Doch selbst wenn alles lieferbar ist, hat die Rekordnachfrage der letzten Monate auch uns bei Energiedienst an die Kapazitätsgrenze gebracht. Wer ein Photovoltaikangebot bei uns angefragt hat, kann sich aber sicher sein: Wir haben niemanden vergessen.

 

Dunkle Wolken über einer Photovoltaik-Dachanlage.

Dunkle Wolken über dem PV-Himmel: Hersteller können die hohe Nachfrage nach Photovoltaik-Modulen aktuell nicht bedienen. Bild: Shutterstock

 

Lieferplanung oder Spekulation

Unsere global agierenden Lieferanten konnten seit Monaten fast 90 % aller Lieferzusagen und beinahe jede zweite Preisvereinbarung nicht einhalten. Das macht von unserer Seite viele Umplanungen und Auftragsanpassungen notwendig, die sehr viele unserer Mitarbeiter intensiv beschäftigen. Viele hundert Vorgänge müssen immer wieder bearbeitet und gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden alternative Lösungen gefunden werden. Neue Aufträge auf Basis von Spekulationen über die Verfügbarkeit von verschiedenen Waren machen für keinen der Beteiligten einen Sinn.

 

Fehlendes Personal in Handwerksbetrieben trägt zum Problem bei

Verschärft wird die Situation durch die angespannte Lage in der Handwerks-Branche. Denn es fehlt auch hier zunehmend an qualifiziertem Personal. Das liegt einerseits am demografischen Wandel und einer alternden Gesellschaft – mehr Menschen scheiden aus dem Berufsleben aus, als dass junge Menschen nachkommen. Aber auch entscheiden sich immer mehr Jugendliche für ein Studium und gegen eine Ausbildung. Hier haben Wirtschaft und Politik noch keine Lösung gefunden. Seit zehn Jahren sinkt die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge im deutschen Handwerk. Die Anzahl der Studierenden an Hochschulen ist dagegen im gleichen Zeitraum deutlich gestiegen.

 

 

Mann installiert eine Photovoltaik-Anlage mit einem Akkubohrschrauber

Viele geplante Photovoltaik-Anlagen können aktuell wegen des Materialmangels nicht realisiert und installiert werden. Das ändert sich hoffentlich bald wieder. Bild: Shutterstock

Wir haben keine Anfrage vergessen

Wir arbeiten schon jetzt zusammen mit unseren Lieferanten daran, zu verlässlichen Preisen, einem größeren Liefervolumen und einer belastbaren Lieferplanung zurückzufinden. Keine Anfrage, die bei uns eingeht, wird vergessen. Bereits bestehende Aufträge werden bevorzugt ausgeliefert, sobald wir wieder freie Kapazitäten haben. Wir halten Kunden und Interessenten selbstverständlich auf dem Laufenden und geben umgehend Bescheid, wenn sich die Liefersituation entspannt.

Blogbeiträge per E-Mail

Sie interessiern sich für Themen rund um regenerative Energie? Gern senden wir Ihnen neue Beiträge im Energiedienst Blog per E-Mail. Selbstverständlich ist das kostenlos und unverbindlich. Ihre Daten werden zu keinem anderen Zweck verwendet. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen, wenn Sie es sich anders überlegen sollten.

Ich möchte Blogbeiträge per E-Mail abonnieren und habe die Datenschutzhinweise (Abschnitt "Newsletter") gelesen. Den Newsletter kann ich jederzeit wieder abbestellen, entweder direkt im Newsletter oder per Brief, Telefon, Fax oder E-Mail.