Lange geplant, aber immer wieder verschoben. Und heute haben wir es geschafft: Meine Kollegin Alex und ich machen uns auf den Weg, den Rheinfelder Rheinufer-Rundweg zu entdecken: Noch ein kurzer Blick auf die Broschüre, die uns über 6 km vielfältige Einblicke in die Natur in 100 Minuten verspricht. Etwas über anderthalb Stunden müssten selbst bei über 30 Grad zu schaffen sein. Schnell noch feste Schuhe an, Käppi auf, Rucksack an und los geht’s.
Es ist 17 Uhr, wir starten in Rheinfelden bei der alten Rheinbrücke am Restaurant „I Fratelli“. Den sehnsüchtigen Blick Richtung Speisekarte sparen wir uns, denn sonst scheitern wir schon vor dem Start. Ein Teller Pasta mit Blick auf den Rhein wäre jetzt euch keine schlechte Alternative. Aber nein, wir marschieren los!
Über den Adelsberg und den Höllhooge
Der Weg führt uns über den Adelsberg und den Höllhooge.
Nicht nur der wunderschöne Blick auf den Rhein fasziniert uns, sondern auch die vielseitigen Kunstobjekte.
Langsam wird es uns warm, kein Wunder bei den hochsommerlichen Temperaturen. Wir entdecken lauschige Plätzchen am Rhein – sogar einen Sandstrand. Der Wunsch nach einem kühlen Bier und die Füße ins Wasser, wird größer.
Aber wir haben eine Mission zu erfüllen. Wir sind ja schließlich nicht zum Vergnügen unterwegs.
Ausstellungspavillon Kraftwerk 1898
Und dann sehen wir unser eigentliches Ziel. Der Ausstellungspavillon „Kraftwerk 1898“. Vor einem Jahr wurde er eingeweiht und zählte bislang schon rund 25.000 Besucher.
Wir wollten uns in Ruhe umsehen, aber die Hitze erschlägt uns. So haben sich sicher die Kraftwerksmitarbeiter Anfang des 19. Jahrhunderts im Maschinenraum gefühlt. Ein Hauch von Nostalgie umgibt uns.
Im Erdgeschoss sehen wir ein Turbinenlaufrad mit Leitapparat. Im Obergeschoss den Generator mit Turbinenregler, das Herzstück des Pavillons, die berühmte Maschine 10. Auf den Film verzichten wir heute, da es uns die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Außerdem kann man sich den auch bequem zu Hause auf DVD anschauen.
Eine freundliche Stimme aus dem Off erinnert uns daran, dass in einer halben Stunde der Pavillon schließt und wir uns langsam auf den Weg Richtung Ausgang machen sollen. Das machen wir gerne. Das Wichtigste haben wir fotografiert.
Ein Blick durch die Zacken des Pavillons, die an den alten Eisensteg erinnern sollen, zeigt uns die nächste Etappe – das Wasserkraftwerk Rheinfelden.
Wasserkraftwerk Rheinfelden
Vorbei am Aufstiegs- und Laichgewässer laufen wir mit trockenen Kehlen und einem dringenden Bedürfnis Richtung Kraftwerk.
Und welch Glück, unsere Kollegin Sabine ist noch im Infocenter. Wir genießen ein kaltes Apfelschorle und können kurz „um die Ecke gehen.“ Das Infocenter ist eigentlich geschlossen und Sabine war nur noch da, weil sie nach der letzten Führung noch aufräumen musste.
Zum Stadtpark im Schweizer Rheinfelden
Nach der kurzen Pause hat sich der Himmel zugezogen Es wird doch wohl nicht anfangen zu gewittern?
Ein kurzer Anstieg auf der Schweizer Rheinseite und dann werden wir mit einer herrlichen Aussicht belohnt.
Der Rundweg führt uns weiter zum Stadtpark im Schweizer Rheinfelden. Wieder vorbei an Sandstränden und kleinen Fischerhütten. Hätten wir doch nur unsere Badesachen mitgenommen. Neidisch beobachten wir die Schwimmer im Rhein. Auch wenn wir vor der Strömung gehörigen Respekt haben.
Schweizer Rheinfelden und das „Inseli“
Zum Schluss laufen wir durch das idyllische Städtchen „Rheinfelden, CH“. Und weil bei einem Stadtbummel das Schaufenster schauen, insbesondere die Schuhgeschäfte, nicht fehlen darf, entdecken wir einen besonderen Leckerbissen. Schuhe aus dem Jahr 1890 und sogar Fundstücke aus dem Wald.
Das Städtchen ist lebendig. Viele genießen den lauen Sommerabend. Aber mittlerweile ist es 19 Uhr und wir verzichten auf das Feierabendbier. Wir besuchen noch kurz das „Inseli“ und machen uns dann auf den Heimweg.
Es war vielleicht ein bisschen zu warm für die „kleine Wanderung“. Aber die Broschüre hat uns nicht zu viel besprochen mit „die Spaziergänger erleben anregende und erholsame Eindrücke und Einblicke.“
Leicht fängt es jetzt an zu tröpfeln. Aber das stört uns nicht mehr. Beim Abschied sind Alex und ich uns einig: Den Naturlehrpfad in Wyhlen möchten wir auch bald mal erkunden. Alex ist ihn zwar schon mal gelaufen, aber das ist schon länger her. Bin gespannt, ob es auch wieder ein Jahr dauert, bis wir es schaffen.

Alexia Weisser arbeitet in der Unternehmenskommunikation: „Mein Job ist spannend und vielseitig zwischen Print und Online.“
Ein toller Wandertipp – ich bekomme spontan Lust einen Ausflug nach Rheinfelden zu planen. Vielleicht als Teil eines Bildungsurlaubes?