Wo ist das Schwimmen im Rhein erlaubt, und wo ist es verboten? Wann wird es gefährlich? Wir geben Tipps zum sicheren Rheinschwimmen.
Sommer, Sonne, Badespaß! Gerade in Zeiten von Corona suchen Wasserbegeisterte Seen und Flüsse auf und stürzen sich ins kühle Nass. Im Grenzgebiet Deutschland/Schweiz lockt der Rhein. Dort hat das Schwimmen Tradition. Rheinschwimmer sollten einige Regeln beachten, damit das Vergnügen nicht zum Fiasko wird. Immer wieder kommen Menschen beim Schwimmen im Hochrhein zu Schaden.
Fließgeschwindigkeit bedenken
Beim Flussschwimmen ist zu bedenken: Flüsse haben eine Strömung. Die Fließgeschwindigkeit des Rheins bei Rheinfelden beträgt fünf bis sechs Kilometer pro Stunde. Für Rheinschwimmer heißt das: Sie können ausschließlich in Fließrichtung schwimmen. Und sie können nicht dort aussteigen, wo sie gestartet sind. Stattdessen landen sie weiter flussabwärts. Wer seine Klamotten am Startpunkt liegen lässt, muss am Ufer zum Startpunkt zurücklaufen. Außer, er hat einen Wickelfisch oder einen anderen wasserdichten, schwimmfähigen Sack oder Beutel dabei. Zudem sollten Rheinschwimmer sich vorher schlau machen, an welchen Stellen sie aussteigen können.
Rheinschwimmen ist mit Gefahren verbunden
Strömung und Fließgeschwindigkeit sind nicht das Einzige, worauf Flussschwimmer achten müssen. Beim Schwimmen im Rhein spielt auch der Schiffsverkehr eine Rolle. Felix Ihringer von der DLRG Rheinfelden: „Der Rhein ist bis zur Rheinbrücke Rheinfelden Binnenschifffahrtsstraße. Große Güterschiffe können Schwimmern weder ausweichen noch sie sehen, da durch die Größe der Schiffe oftmals ein ,blinder Fleck‘ von mehreren Hundert Metern Länge vor dem Bug existiert. Ebenfalls herrscht reger Sportbootverkehr. Wer im Rhein badet, sollte unbedingt ein geübter und ausdauernder Schwimmer sein, und ich empfehle immer die Mitnahme eines Auftriebsmittels oder wasserdichten Kleidersacks, in den auch ein gut wasserdicht verpacktes Handy gehört.“
Sicherheit: Viele Aspekte beachten
Grundsätzlich gilt beim Rheinschwimmen: Bleib in Ufernähe. Meide Brückenpfeiler, Stauwehre, Schleusen und Kraftwerke. Strömungen, Strudel und Bauteile sind dort lebensgefährlich oder können zu schweren Verletzungen führen. Deswegen ist es verboten, sich ihnen zu nähern. Spring außerdem niemals von Brücken. Und geh nicht allein, sondern zu mehreren schwimmen. Stelle sicher, dass Du gut sichtbar bist – durch eine gut erkennbare Bademütze und einen auffälligen Schwimmsack.
- Schwimme nur im Rhein, wenn Du ein guter, ausdauernder Schwimmer bist.
- Schwimme in Ufernähe.
- Schwimme nie allein.
- Trage eine gut erkennbare Bademütze und/oder führe einen auffälligen Schwimmsack mit Dir.
- Meide Brückenpfeiler, Wehre, Kraftwerke und Häfen.
- Halte Dich von Booten und Schiffen fern.
- Springe nicht von Brücken ins Wasser.
- Schwimme immer in Fließrichtung.
- Schau immer wieder flussaufwärts, da von dort kommende Schiffe lautlos und schwierig zu manövrieren sind.
- Binde Deinen Wickelfisch oder anderen Schwimmsack nicht um den Körper und benutze ihn nicht als Schwimmhilfe.
Schwimmen im Rhein ist Kult in Basel
Das Schwimmen in Flüssen ist in der benachbarten Schweiz weit verbreitet. Dort hat es schöne historische hölzerne „Badis“ in Flüssen von Städten wie Zürich, Bern, Basel oder Schaffhausen. Viele Menschen wagen sich direkt in die Strömung und lassen sich treiben. In Basel ist das Rheinschwimmen an heißen Sommertagen der Volkssport Nummer 1. Normalerweise findet jedes Jahr im August am Kleinbasler Ufer ein großes Spektakel statt. Hunderte Rheinschwimmer stürzen sich dann in die Fluten.
Corona schränkt Rheinschwimmen teilweise ein
Die aktuelle Situation (Stichwort: Corona) schränkt in diesem Jahr den Badespaß beim Rheinschwimmen ein. Das Basler Rheinschwimmen im August 2020 fällt deshalb aus. Und auch die DLRG im deutschen Rheinfelden hat ihre regelmäßigen Termine zum Rheinschwimmen vorläufig abgesagt. Manche Badestellen sind nicht benutzbar. Anfang Juli hat beispielsweise das Ordnungsamt Wehr die Rhein-Badestelle in Brennet wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen gesperrt. Immerhin: Ganz verzichten müssen Rheinschwimmer nicht auf das nasse Vergnügen. In Basel ist es derzeit nach wie vor möglich, ohne zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen individuell im Rhein zu schwimmen.
Mit dabei: der Wickelfisch
Der Wickelfisch ist ein Schwimmsack in Fischform. In ihm lassen sich Klamotten und andere Habseligkeiten wasserdicht verstauen und beim Schwimmen mitführen. Erhältlich ist der Basler Wickelfisch z. B. in den Tourist-Informationen im Stadtcasino am Barfüsserplatz sowie im Bahnhof SBB (derzeit geschlossen): Außerdem gibt es den Wickelfisch auch in einigen Tourismusbüros zwischen Lörrach und Schaffhausen sowie im Online-Handel.
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Als Referent für Kommunikation hat es André Büssers bei Energiedienst mit einer Vielzahl an Themen rund um die Energieerzeugung zu tun. „Inhalte für die verschiedenen Kanäle und Zielgruppen aufzubereiten, ist eine Aufgabe, die mir viel Spaß macht.“