Seit einiger Zeit sind Stromspeicher für Solarstromanlagen (Photovoltaikanlagen) immer gefragter. Vor allem Lithium-Ionen-Speicher haben es den Verbrauchern angetan. Dies nicht zuletzt wegen des Elektrofahrzeuge-Aufkommens, der Ladeeffizienz und des geringen Platzbedarfs.
Gleichzeitig kommen, wie bei vielen Themen rund um die erneuerbaren Energien, auch die kritischen Stimmen auf, die sagen, Batterien seien gefährlich und man würde sich die Gefahr in den eigenen Keller holen.
Die Argumente pro und contra haben mich angespornt dieses Thema kritisch zu hinterfragen und Antworten zu finden. Ich führte Gespräche mit Herstellern, die überzeugt davon sind, dass ihr eigenes Produkt das Beste sei und mich mit entsprechenden Argumenten zu Gefahren, Effizienz und Sicherheit überschüttet haben.
Auch der Weg vom Versandlager zum Endkunden hat mich interessiert und befreundete Spediteure gaben mir wertvolle Hinweise, was bei der Handhabung zu beachten sei.
Aber auch die Meinung der Feuerwehr hat mich interessiert. In unserem Unternehmen engagieren sich einige Mitarbeiter bei der freiwilligen Feuerwehr. Diese Chance habe ich genutzt, um aus erster Quelle wertvolle Informationen darüber zu erhalten, was bei Lithium-Ionen-Stromspeichern beachtet werden sollte.
Zur „Gefahr“ findet sich die wohl wichtigste Aussage:
Lithium-Ionen Stromspeicher können, müssen aber nicht, Gefahrgut sein!
Es kommt im Wesentlichen auf die Lagerung, den Transport und die Installation an.
Lagerung:
- Lithium-Ionen-Speicher werden in der Regel kurz vor Bedarf vom Hersteller bzw. Großhändler direkt an den Kunden ausgeliefert, da sie regelmäßig geladen werden müssen und eine Nachladung durch einen weiteren Zwischenhändler unrentabel ist. Beim Großhändler stehen die Geräte daher nur wenige Tage bis zum Weiterversand in einem speziellen Hochregallager.
Transport:
- Sind die Batterien in einem Gehäuse fest verbaut, werden also nicht einzeln transportiert, reicht es aus, das Stromspeichersystem normal zu verpacken.
- Der LKW-Fahrer muss eine spezielle Gefahrgutschulung absolviert haben und das Fahrzeug muss für den Transport mit dem entsprechenden Gefahrgutschild versehen sein. Ist der Speicher verladen, darf auf demselben Lkw nicht noch anderes Gefahrgut transportiert werden.
Installation:
- Wird der Batteriespeicher fachgerecht installiert (je kühler je besser [Keller]), so sind die Systeme in der Regel durch fix eingebaute, herstellseitige Schutzmechanismen geschützt. Bei erhöhter Temperatur schalten diese ab. Kommt es dennoch zu einem Brand, kann davon ausgegangen werden, dass die Feuerwehr, wie nachfolgend beschrieben, die richtigen Vorkehrungen treffen wird.
Was passiert bei einem Unfall?
Bei einem Brandunfall würde die Feuerwehr den Unfallort handhaben wie bei jedem vergleichbaren Schaden an einer elektrischen Anlage: Löschen aus sicherer Entfernung mit Wasser (siehe hierzu auch das Merkblatt zum Umgang «Einsatzhinweise für Elektrofahrzeuge»).
Hieraus geht hervor, dass – auch wenn sich Wasser und Strom in der Regel nicht vertragen – «dies die beste Art der Löschung ist: Das Wasser senkt die thermische Belastung. »
Bei einem Unfall mit Sachschaden ohne Feuerentwicklung kann dem Lithium-Ionen-Speicher in der Regel nicht viel passieren, da er nicht in Betrieb ist. Da die Lkw’s eine entsprechende Kennzeichnung außen angebracht haben müssen, kann auch hier die Feuerwehr die Gefahrensituation entsprechend beurteilen und handeln.
Fazit:
Die Qualität des Produkts, die korrekte Installation und der richtige Umgang entscheiden maßgeblich mit, wie gefährlich bzw. ungefährlich ein Lithium-Ionen Stromspeicher ist.
Die Stromspeichersysteme für my-energy Kunden kommen von der TRITEC AG, die seit Sommer 2015 zur Energiedienst-Gruppe gehört und umfassenden Erfahrung mit der Lagerung, dem Transport und der Installation von Stromspeichern hat.
Quellen:
– UN3480 (UN-Regeln für den Versand von Lithium Batterien ab 01.01.2009)
– UN38.3 (UN Transportvorschriften)
– ADR Sondervorschrift 598a Kapitel 3.3
– Einsatzhinweise für Elektrofahrzeuge (Landesfeuerwehrschule BW)

Fabian Uhl ist seit 2006 in der Solarbranche. Seit 2013 arbeitet er bei der TRITEC, erst im Verkauf, dann in der Leitung Back-Office und nun zusätzlich im Marketing.
Hallo,
ich denke, dass viele Leute immer noch zu sehr den typischen Handyakku im Sinn haben, wenn von Lithium-Ionen die Rede ist. Tatsächlich sind die Akkus, die in Autos und später eventuell als Hausspeicher genutzt werden, deutlich hochwertiger. Allein der Kapazitätsverlust zeigt dies. Deshalb werden ja auch schon häufig frühere „Autoakkus“ zu Hausakkus umgerüstet, eben weil die Kapazität noch so gut ist.
Die Assoziation ist definitiv ein Problem. Nur weil im MacBook oder im Smartphone schon mal Akkus geplatzt sind, ist der Hausspeicher nicht automatisch eine tickende Zeitbombe :-)
Danke für den Artikel
Hallo,
dann bin ich ja beruhigt. Nur Frage ich mich wie die Feuerwehr mein Haus in einen Wassertank werfen wird? Bei einigen kaum löschbaren Brennenden Akkus wurde schon ab und an das Fahrzeug in einen Wassertank geworfen.Dies scheint dann schon oft genug vorzukommen das es inzwischen spezielle Container dafür gibt. Freue mich da also schon auf die aufbereiteten Speicher aus dem Auto für mein Haus.
Viele Grüße.
Moin
Das hört sich gut an
Ich stehe im Augenblick vor dem Problem das mein Senic Blei Speicher Mängel aufweist da aber noch Garantie auf der Anlage hat mir Senic ein super Angebot gemacht
Sie würden meine alten Anlage Abbauen und mir einen Lithium Akku einbauen mit einer sehr geringen Zuzahlung und neuer Garantie
Jetzt bin ich am Rätsel was ich machen soll wegen verschiedenen Aussagen würde man nicht in den Griff kriegen wenn er Brennt bzw das Selbstentzündung und so bin halt am abwägen Blei behalten oder neue Technik?
Wenn ich Ihre Frage richtig verstehe, dann sind Sie sich aus sicherheitstechnischen Gründen über die Anschaffung eines Lithium-Ionen Akkus nicht sicher.
Meiner Meinung nach geht von einem Lithium-Ionen Akku keine grössere Gefahr aus als von einem Bleiakku.
Denn die Lithium-Ionen Akku Lösungen, welche als Heimspeicher eingesetzt werden, verfügen immer über ein BMS (Battery Management System), das die einzelnen Akkuzellen permanent überwacht. Ist somit einer der gemessenen Parametern ausserhalb der Norm, so wird die Batterie abgeschaltet und es besteht somit auch keine Kurzschlussgefahr mehr. Daher geht von einem solchen Speicher auch keine erhöhte Brandgefahr mehr aus.
Was viele nicht wissen, dass bei Überladung von Bleiakkus Knallgas entstehen kann. Daher bringt der Einsatz von Lithium-Ionen Akkus gegenüber Bleiakkus keine erhöhte Gefahr mit sich, aber jede Menge technischer Vorteile wie:
Längere Lebensdauer (bessere Zyklenfestigkeit), höhere Kapazität durch höhere Energiedichte, geringeres Gewicht und weniger Wartung, usw.
Ich sehe dass ähnlich, meines Erachtens geht von Lithium-Ionen Akkus ebenfalls keine grössere Gefahr aus als von einem Bleiakku. Beides hat Vor und Nachteile.
VG, Giuliano
Ich bin Führungskraft bei der Feuerwehr. Wir hatten neulich einen Kellerbrand mit einer größeren Verpuffung bei Beginn der Löscharbeiten. Es stellte sich heraus, dass ein Lithium-Ionen-Hausakku an der Solaranlage verbaut war, der anscheinend thermisch „durchgegangen“ war. Die Aufgabe, die Batterie aus dem Keller in ein Wasserbad zu befördern stellte sich als äußerst schwierig dar. Die Zellen erhitzten sich ständig und mussten dauerhaft gekühlt werden. Die Kabel waren nicht mehr zu lösen und wurden durch ein „Fernschneidsystem“ des Energieversorgers durchtrennt (unter Spannung !!!). Die Trennung des Gehäuses von der Wand war nur mit Hilfe des Technischen Hilfswerkes möglich. Dann wurde der 180 kg schwere Akkuschrank für drei Tage in einem Wasserbad versenkt.
Bei der Verpuffung ist es nicht klar, ob verdampftes Elektrolyt zur derselben führten. Der Verdacht liegt jedoch nahe.
Für uns als freiwillige Feuerwehr stellen sich hier riesige Herausforderungen.
Die Hersteller sollten derartige Notfälle auch konstruktiv berücksichtigen. Sonst wird ohne gesetzliche Regelungen wohl keine koordinierte Hilfe möglich sein.
@Stefan Zapf
Das ist aus Sicht der Feuerwehr und vor allem des Hausbesitzers natürlich unschön. Wissen Sie um welchen Akku Hersteller es sich handelt ? Bei mir geht in einem Monat eine PV Anlage mit Li-Ionen Speicher in Betrieb. Alles Marken Produkte. Aber man weiss ja nie.
Guten Tag!
Ich habe eine Frage bzgl. eines Hausspeichers im Keller. Gibt es zu diesem Thema eine Risikobeurteilung oder Gefahrenanalyse? Wo kann ich diese ggf. einsehen?
Gruß Max
Hallo Max,
es gibt vom Bundesamt für Energiespeicher Sicherheitsleitfaden zum Thema Li-Ionen-Hausspeicher. Der letzte Teil des Dokuments behandelt die Schutzziele. Dies dürfte einer Gefahrenanalyse am nächsten kommen.
Du findest das Dokument unter folgendem Link:
http://www.bves.de/wp-content/uploads/2015/07/Sicherheitsleitfaden_Li-Ionen_Hausspeicher.pdf
Beste Grüsse
Marco
Wir planen eine PV Anlage mit Speicher und als Standort den Keller. Der Batteriespeicher wurde genau gegenüber der Gasheizung stehen, ca. 50cm luftlinie. Ich habe in den Aufstellbedingungen nichts zum Aufstellort und speziellen Anforderungen gefunden. Muss es doch aber geben?
Hallo,
ich will mir demnächst eine PV- Anlage mit li- Speicher zulegen. Als Standort für den Speicher würde ich aus Brandschutzgründen die Garage statt den Keller favorisieren, weil sich die PV- Module auf dem Garagendach befinden. Was würdet ihr mir raten?
Hallo Bernd,
in der Regel sind auf dem Datenblatt jedes Speichers die Umgebungstemperaturen für den Standort des Speichers angegeben. Meist sind die zwischen -5 und +40 Grad Celsius. Grundsätzlich spricht nichts gegen den Standort in der Garage insofern diese Temperaturen nicht unter- bzw. überschritten werden.
Viele Grüße
Marvin
Man soll Speicher mit Lithium Eisen Phosphat nehmen. Diese Batterie hat viel höhere Brennpunkt ūber 400 Grad, das ist höher als Benzin. Die normalen Lithium Batterien wie in Laptops oder Elektroautos haben einen Brennpunkt von ca. 140 Grad, manche sogar unter 100 Grad. Leider sind zur Zeit ca. 50% der Speichern mit dem gefährlichen Batterien. In China ist es schon per Gesetz verboten.