Jeder Tag ist voller Energie. Dazu gehört auch der Strom, den ich verbrauche. Den eigenen Jahresverbrauch kennt fast jeder. Da genügt ein Blick auf die Stromanbieter-Abrechnung. Doch wo habe ich Sparpotential? Ich lade Sie ein, mal für einen Tag zu Hause bei mir reinzuschauen. Natürlich an einem Tag, an dem ich viel zu Hause bin. An dem ich trotzdem viel vorhabe. Schauen Sie, wie mein Tag so abläuft. Danach wird in der Tabelle am Artikelende „abgerechnet“.
Ein Tag mit 24 Stunden Energieverbrauch
Sonntagmorgen. Um 8 Uhr klingelt der Wecker, es ist Zeit zum Aufstehen. Heute möchte ich viele Dinge im Haus erledigen, darum stehe ich schon so früh auf. Natürlich weckt mich kein Analog-Wecker, den man von Hand aufziehen muss; es ist das iPhone (1). Ich stelle es aus und schalte das Licht (2) an, es ist noch dunkel draußen. Nachdem ich im Bad (3) war, gehe ich in die Küche. Der Wasserkocher (4) für den Tee und der Eierkocher (5) tun ebenso ihren Dienst wie der Toaster (6). Frühstückszeit.
Der Tee schmeckt herrlich, von den Toastbroten sind nur noch Krümel übrig. Nun in den Hauswirtschaftsraum. Schon mal schnell eine Waschmaschine im Eco-Programm mit 60 Grad (7) angestellt, damit ich alles schaffe, was ich mir am Sonntag vorgenommen habe. Bis zum Mittag schreibe ich noch einen Text für einen Kunden. Dafür schalte ich jetzt mein Macbook Air mit 13 Zoll Bildschirm (8) ein.
Mahlzeit!
Nach dem kleinen Arbeitseinsatz zwischendrin bekomme ich langsam wieder Hunger. Viel Zeit bleibt nicht, also schiebe ich eine Tiefkühl-Lasagne in den Backofen (9). Nach 45 Minuten ist sie fertig. Ich setze mich an den Tisch und genieße mein Mittagsmahl. Nach dem Essen muss ich glücklicherweise nicht mit der Hand spülen. Der Geschirrspüler (10) ist mein Freund. Der ist aber auch schon wieder gefüllt mit schmutzigem Geschirr. Ich überlege, ob ich das Eco-Programm laufen lassen soll oder ein normales Programm nehme. Da ich nicht daneben stehen bleiben muss, entscheide ich mich für das länger dauernde, aber sparsamere Eco-Programm.
Reiner als rein
Nun kommt der anstrengende Teil – der Hausputz am Sonntag. In der Woche bleibt ja immer nicht viel Zeit, da läuft der Staubsaugroboter iRobot, über den es hier im Blog einen ausführlichen Bericht gibt, (11) aber immer mal wieder zwischendrin. Damit bleiben die Laufwege gut sauber, und unter Möbelstücke, die genügend Abstand zum Boden haben, kommt er auch. Der normale Staubsauger (12) muss dann für die Feinarbeiten herhalten und wenn Wohngegenstände abgesaugt werden müssen. Auch die Treppen bedürfen einer Sonderbehandlung, denn mit ihnen sind aktuelle Staubsaugroboter noch überfordert. Wenn schon laut, dann richtig, ich lasse beide Staubsauger parallel laufen.
Kaffeezeit
Nachdem ich so richtig herumgewirbelt habe, habe ich Kaffeedurst. Die Kaffeemaschine (13) kommt zum Einsatz, um mich wieder munter zu machen. Zum Glück läuft der Kaffee recht schnell durch. Ich achte darauf, die Wärmeplatte nicht lange an zu lassen. Das verbraucht richtig viel Strom! Entweder schnell trinken – oder die Thermoskanne hilft, den Kaffee warm zu halten.
Nun wird es schon wieder so schnell dunkel. Zum Glück habe ich viele LED-Lampen, die ich anschalten kann. Das spart jede Menge Strom. Ich nehme mein iPhone und telefoniere, surfe, recherchiere. Oje, ich habe die Bügelwäsche ganz vergessen. Schnell das Bügelbrett geschnappt und mit dem Bügeleisen (14) die Blusen und Hemden für die nächste Woche gebügelt. Eine Stunde lang mal wieder alles platt gemacht. Ein gutes Ergebnis – für die Wäsche!
Abendbrot
Schon wieder Appetit! Aber nur ein kleines Häppchen. Der Kühlschrank (15) läuft ja 24 Stunden – rund um die Uhr. Käse, Wurst herausgenommen und schnell ein Brot belegt. Das verbraucht wenig Energie, denn Einkaufen war ich mit dem Auto ja schon am Samstag. Nun ist mein Körper dran, Energie aufzunehmen. Das belastet glücklicherweise nicht den Stromzähler.
Feierabend und Tatort
Der Klassiker zum Sonntagabend ist natürlich der Tatort im Ersten. 20:15 Uhr wird der große Fernseher (16) angemacht. 90 Minuten spannender Krimi, und die Beistelllampe hat zum Glück LED. Nach dem Krimi wird die stromzählerneutrale Kerze angemacht und sich noch etwas unterhalten. Auch die spontan aufgetischten Pistazienkerne verbrauchen zum Glück keinen Strom. Nach einem arbeitsreichen, aber auch schönen Sonntag, geht es dann schnell ins Bad und dann zu Bett. Die LED-Nachttischlampe brennt nicht lange, denn Morgen ist wieder ein anstrengender Tag. Schnell noch das iPhone in die Steckdose eingestöpselt, denn das hält meistens nur einen Tag lang, jetzt sind nur noch 30% Akkuladestand auf dem Display. Sleep Modus für iPhone und für mich. Ein energiegeladener Tag geht zu Ende. Hier ist die Energie-Bilanz – so ungefähr jedenfalls.
Nr. | Elektrogerät | Dauer | Benutzung | Verbrauch |
(1) | iPhone | über Nacht bis Ladestopp | ein Ladezyklus | 0,01 kWh |
(2) | Licht, 40 Watt LED | 6 h | geschätzte Dauer, alle Lampen | 0,24 kWh |
(3) | Bad, elektr. Zahnbürste | 24 Stunden | ständige Ladung | 0,001 kWh |
(4) | Wasserkocher | 2 Minuten | 1000-Watt-Gerät | 0,03 kWh |
(5) | Eierkocher | 10 Minuten | 350-Watt-Gerät | 0,06 kWh |
(6) | Toaster | 10 Minuten | 1000-Watt-Gerät | 0,2 kWh |
(7) | Waschmaschine | 4 Stunden | geschätzt, nach Angabe kWh/Jahr | 0,7 kWh |
(8) | Macbook Air, 9-22 Watt Normalbetrieb | 2 Stunden | 9-22 Watt Normalbetrieb, ausgeschaltet 0,6 Watt | 0,02 kWh |
(9) | Backofen, Umluft | 1/2 Stunde | 2000-Watt-Gerät | 1 kWh |
(10) | Geschirrspüler | 1 Zyklus | Eco-Programm | 0,8 kWh |
(11) | iRobot Saugroboter | 2 Stunden | 24 h, inklusive Ladezeit und Standby | 0,09 kWh |
(12) | Staubsauger | 1/2 Stunde | 2400-Watt-Gerät | 1,2 kWh |
(13) | Kaffeemaschine | 10 Minuten | 1200-Watt-Gerät | 0,2 kWh |
(14) | Bügeleisen | 1 Stunde | 1000-Watt-Gerät | 1 kWh |
(15) | Kühlschrank | 24 Stunden | geschätzter Wert | 3 kWh |
(16) | Fernseher | 1,5 h | 100-Watt-Gerät | 0,1 kWh |
Alle Verbräuche und Zeiten sind grob geschätzt. Sie haben nachgemessen? Dann freue ich mich auf Ihre Ergänzung in den Kommentaren am Ende des Artikels! Darüber, wie man mit einem Zusatzgerät für den Stromzähler den eigenen Stromverbrauch besser kontrollieren kann, haben wir im Energiedienst Blog in einem Praxistest berichtet.
Was habe ich am Sonntag verbraucht? Bestimmt mehr als unter der Woche, weil ich mehr elektrische Geräte bemüht habe. Das war ja auch Sinn und Zweck, mal zu schauen, welche Geräte wieviel verbrauchen. Ich habe diesen Stromkostenrechner benutzt, um die kleinteilige Dauer so exakt wie möglich zu ermitteln.
Ein Sonntag, und es sind rund 9 kWh mehr auf der Uhr. In Wirklichkeit natürlich noch ein paar mehr, da ich viele Geräte gar nicht berücksichtigen konnte, die unregelmäßiger genutzt werden. Über zwei Euro habe ich also verkocht, beleuchtet, gesaugt und so weiter. In der Woche ist das weitaus weniger. Zum Glück. Ich werde mehr bügelfreie Sachen kaufen, habe ich mir überlegt. Kostet zu viel Zeit und Geld. Aber beim Laden meines iPhones bin ich jetzt viel entspannter, denn das braucht ja wirklich kaum etwas.

Nicole Y. Jodeleit ist Gastautorin im Energiedienst-Blog. Sie ist Freiberuflerin (Beratung und Kommunikation) sowie Bloggerin auf https://Auto-Diva.de, sie fährt am liebsten E-Auto und interessiert sich für technische Innovationen und Zukunftstechnologien.
Die Markennamennennung erinnert mich sehr an Berichte von Norbert Körzdörfer von der Bildzeitung die er unter seinem Alias „David Blieswood“ schrieb. Das findet man im Internet auch in den Suchmaschinen.Ich würde das allgemeiner schreiben dafür aber den Fernseher genauer…ist es Led oder Plasma oder Bildröhre und welche Bildschirmdiagonale…..
Wow, das die Geräte so viel verbrauchen, hätte ich nicht gedacht…Echt erstaunlich, sehr interessanter Artikel!
Hätte ich auch nicht gedacht.
Ein echt spannender Bericht. Ich empfehle jeden einen Tag lang mal aufzuschreiben, was er/sie am Tag alles verbraucht hat. Interessant wäre zu wissen, wie viel Wasser oder auch Gas verbraucht wurde. Vielleicht auch der Verbrauch von Plastiktüten??
Ich habe ein paar Energiespartipps zusammengestellt mit dem man seinen Verbrauch (meistens allein durch das richtige Benutzen der Haushaltsgeräte) um über 20% reduzieren kann:
https://www.smart-cost.de/energiespartipps/
Ich wohne zwar in einer Mietwohnung, doch auch bei mir spüre ich die steigenden Kosten. Wenn ich ein eigenes Haut hätte, würde ich mir ans Dach Solarzellen einbauen lassen. In manchen Regionen produzieren diese Zellen so viel Strom, dass man den Überschuss angeblich auch verkaufen kann.
Sehr informativer Artikel. Ich finde es immer wieder wichtig, dass man zu einem energiesparenden Kühlschrank greift, da dieser, wie Sie schon sagten, 24 Stunden läuft und somit immer Strom verbraucht. Aber auch die anderen Haushaltsgeräte sollte man nicht außer Acht lassen! – Danke.
also zunächst einmal danke fürs Teilen des sehr interessanten Berichts. Ich kann nur aus meinem persönlichen Erfahrungsumfeld sprechen, aber ich habe seit neuestem einen Smartmeter von meinem Stromanbieter bekommen und bin eigentlich draufgekommen, wie stark sich danach mein Verbrauchsverhalten verändert hatte. Und es gibt schon einiges das man rein durchs Verhalten ändern kann… ich rede von den Kosten! Etwa bietet mein Anbieter sog „peaks“ an, dh das sind Zeiten wo der Verbrauch einfach teurer ist. So wasche ich Z.B meien Wäsche nicht mehr zu dieser Zeit sondern eben etwa Sonntag früh abends weil es da günstiger ist. Einfach mal erkundigen bei seinem Anbieter! :-)
die seite ist echt der börner kann ich echt nur weiter empfehlen !!!!
griast euch und einen ganz fetten schmazer
eure gerda barucici und ingebork rossmadchen
Hilfreicher Artikel, der das Bewusstsein über Energieverbräuche im Haushalt schärft. Die angegebenen Verbräuche können allerdings tatsächlich nur grob geschätzt sein; mein irobot-Staubsauger verbraucht im Standby-Modus schon 6 W (gemessen), also 0,144 kW pro Tag, und das ohne Aufladezyklus.
naja, die Angabe 3kWh /24h für einen Kühlschrank ist ca. um den Faktor 10 verschätzt…
Weiterhin benötigt ein Backofen „2000Watt Gerät“ in einer halben Stunde keine Kilowattstunde, da er nicht die komplette Zeit heizt.
Auch manch andere Angaben zeugen von wenig Wissen….
Ich hab das mal auf ein Jahr umgerechnet:
Die Waschmaschine lauft bei uns alle 3 Tage 1x
Der Herd ist aufs Jahr gesehen auch runtergerechnet
Desgleichen Bügeleisen, Staubsauger etc.
Ich komme dann auf einen Jahresverbrauch von 1300 Kw, was zu wenig ist.
Unser 2 Personenhaushalt hat im letzten Jahr 1600 Kw gebraucht, mit Standby von TV
und Musikanlage und Ladegeräten Iphone, Kühlgefrierkombi A+++.
Da sind 1600 Kw schon im unteren Verbrauch angesiedelt.
Die von Frau Jodeleit aufgeführten Daten sind schon eine gute Grundlage für weitere Berechnungen
Nicht so gut
Danke für den interessanten Artikel! Ich hatte nie daran gedacht, den Energieverbrauch meiner elektronischen Geräte zu messen. Der Kühlschrank scheint das Gerät zu sein, das am meisten verbraucht, weil er 24 Stunden am Tag in Betrieb sein muss. Man kann den Verbrauch sicherlich durch den Kauf effizienterer Elektrogeräte reduzieren.
Der Kühlschrank ist nur in Betrieb, wenn er brummt/aktiv runter kühlt. Er ist isoliert, damit er die erreichte Temperatur hält.
Wie oft und wie lange er runterkühlt hängt von mehreren Faktoren ab: Menge und Temperatur des Inhalts (muss nach dem Reinlegen ja meist erst mal runtergekühlt werden), Raumtemperatur außen um den Kühlschrank, wie oft und wie lange er geöffnet ist.
Das kann man also durchaus ein Bisschen beeinflussen.
Grüßle Adi
neuer reiner Kühlschrank ist kein Problem, eher die alte Gefrier-Kühlkombination, die weil eingebaut nicht getauscht werden kann
Der (LCD) Fernseher, Stereoanlage, Spielekonsole, Chromecast + iRobot – diese Dinge hängen oft am gleichen Verteiler.
Im Standby verbrauchen sie pro Stunde etwa 1Watt + 5 Watt + 1 Watt + 1 Watt + 5Watt = 13 Watt/Stunde.
Schaltet man all diese Geräte von 12 bis 7 Uhr morgens mit einer Zeitschaltuhr oder einem Smart Plug aus, so spart man sich im Jahr rund kWh, bei 0,30€ Stromkostenknapp 10€ im Jahr.
Kann man machen, ist aber auch nicht die Welt.
Ein großer Amerikanischer Side-by-Side-Kühlschrank ist in Engergieeffizienzklasse F mit etwa 400 kWh/Jahr angegeben. Lt. dieser Liste wären es für einen normalen Kühlschrank über 1000 kWh.
Ist der Rest auch so „grob“ geschätzt?
Hallo,
ein interessanter Beitrag! Finde ich super, das mal alles unter die Lupe zu nehmen! Würden Sie sagen, der Roboter lohnt sich?
Viele Grüße!
Die Überlegung mit dem kleineren Verbrauch unter der Woche mag aufgehen, wenn du nur mit dem Fahrrad unterwegs bist. Sobald du mit einem Auto unterwegs bist (gleich ob E oder Verbrenner) bist du erledigt.
Berechnungsbeispiel:
Auto mit 100 PS entspricht 73kW, 1 Stunde gefahren macht 73kWh
Volle Zustimmung meinerseits was das Auto als Energieschleuder betrifft, allerdings ist die Berechnung wohl doch ein bisschen komplexer. 73kWh ist der maximal erreichbare Wert, wenn die volle Stunde mit den vollen 100PS gefahren wird. Also 1h Vollgas bergauf. Habe ehrlich gesagt keinen besseren Wert, aber mal als Beispiel: VW gibt beim ID.3 eine Batteriegröße von 77kWh und eine Reichweite von 439 – 547kM an… angenommen die Reichweite ist etwas geschönt (was, Autobauer sind nicht die ehrlichsten Leute auf der Welt… welch überraschende Wendung), wären 3-4h Fahrt m.E. auf jeden Fall drin…. also im Schnitt ca. 25-33% der maximalen Leistung.
Moin also bei deinem Kühlschrank solltest du mal die Tür schließen wenn ich unsere Geräte anschauen haben die ca. 90 w Leistungsaufnahme. Um damit auf die 3 kWh zu kommen muss er ja 24h durchlaufen. Das wären dann ja nur für deinen Kühlschrank 1100 kWh pro Jahr. Da kommt nicht mal unser 20 Jahre alter Gefrierschrank mit seinen 290 kWh hi.