Winterzeit, es ist kalt und dunkel draußen. Die wenigen Stunden am Tag mit natürlichem Tageslicht verbringen wir meistens in geschlossenen Räumen. Wohl denen, die im Büro ein Fenster in der Nähe haben. Aber so richtig hell und erhellend für die Laune ist der graue Himmel auch nicht. So langsam macht sich eine trübe Stimmung breit. Wir sind müde, werden gar nicht mehr richtig wach.
Da hilft es auch nicht, wenn man die Deckenbeleuchtung einschaltet. Im Gegenteil, denn das künstliche Licht zusammen mit dem tristen Tageslicht vermischt, erzeugt auch kein Wohlgefühl. Darunter leidet die Stimmung im Büro, die Arbeit macht nur noch halb so viel Spaß.
Was hilft gegen die Wintermüdigkeit?
Eigentlich das, was man schon mit Pflanzen im Blumenfenster machte, wenn sie den Winter über besser gedeihen sollten. Man bringt spezielle Pflanzenlampen an. Nun hilft die Lampe für die Pflanzen bei uns nicht, aber die Idee ist schon mal sehr gut. Mehr Licht hilft auch bei uns gegen die Wintermüdigkeit. Seit Jahren liest man in den einschlägigen Ratgebern, dass man doch mehr spazieren gehen sollte – mindestens eine Stunde. Am besten über die Mittagszeit. Gute Idee, doch wer hat wirklich die Zeit dazu? Vor dem Mittagessen sind meistens Meetings, danach ist dann auch keine Zeit mehr übrig. Und wenig später ist es schon wieder dunkel. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Wie hole ich das Tageslicht ins Büro oder Arbeitszimmer?

Läuft mit Anschluss des Stromkabels oder kann mobil mit dem eingebauten Akku (circa 90 Minuten) eingesetzt werden.
Die Lösung: Tageslicht in Form einer kleinen Beistell-Lampe, die einen anleuchtet. Ist das eher im Bereich Voodoo zu sehen oder hat das nur einen Plazebo-Effekt? Ich war fürchterlich skeptisch, ob es wirklich hilft. Ich erkundigte mich genauer, fing an, Rezensionen zu lesen, recherchierte und fand folgende Dinge heraus:
Meine Fakten zur Tageslichtlampe
- Eine Tageslichtlampe ist keine Raumbeleuchtung
Der Raum, in dem man produktiv arbeiten möchte, sollte – mit oder ohne Tageslichtlampe – eine optimale Beleuchtung haben. Die Tageslichtlampe wird nur gelegentlich und bei Bedarf angeschaltet.
Es gibt auch Schreibtischlampen, die ein tageslichtähnliches Licht verbreiten. Diese werden hier nicht besprochen. - Die Tageslichtlampe sollte dosiert eingesetzt werden
Zuviel ist zuviel des Guten. Eine halbe Stunde, am besten gleich zu Arbeitsbeginn, ist wohltuend. Das macht munter, besser als eine Tasse Kaffee. Maximal eine Stunde, mehr tut nicht gut. Lieber am frühen Nachmittag nochmal wiederholen. Darauf achten, dass die Augen nicht überanstrengt werden. Es macht zwar nichts aus, wenn man (bei diesem Modell laut Beschreibung) direkt in die Lampe schaut, aber es strengt an. Nicht zu spät mit der Nachmittags-Tageslicht-Dusche anfangen. Dann könnte es zu Einschlafstörungen kommen. - Ausführung und Farbe der Tageslichtlampe
Gar nicht mal so groß: Die Tageslichtlampe im Größenverhältnis zu einer 0,5 Liter Flasche.
Die Helligkeit der Tageslichtlampe sollte (wie bei meinem Modell) in mehreren Stufen einstellbar sein. Mir reicht schon die schwächste Stufe von fünf. Andere berichten, dass sie die höchste Stufe bevorzugen. Es gibt weißes und auch blaues Licht bei unterschiedlichen Modellen der Tageslichtlampen. Bisher habe ich nur die blaue Ausführung getestet. Was ich mir anfangs nicht vorstellen konnte, darauf schwöre ich jetzt. Das Blau hat etwas von einem sonnigen Sommerhimmel. Es blendet nicht und stört auch nicht beim Arbeiten am Bildschirm. Ich stelle es links hinter den Monitor auf. Das einzige Manko: Man bekommt – für das Gegenüber, das einen anschaut – eine leicht bläuliche Gesichtsfarbe. Das darf einen nicht stören.
- Wirkung der Tageslichtlampe
Die Tageslichtlampe gleicht den Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit aus. Wenn der Mensch zu wenig Licht bekommt, produziert der Körper Melatonin. Das ist das Schlafhormon, das wir brauchen. Aber tagsüber sollte das Serotonin – auch bekannt als Glückshormon – stärker im Hormonspiegel vorhanden sein. Der Serotonin-Mangel kann zur „saisonalen Depression“ führen. Die Abkürzung dafür spricht Bände, wenn man ins englische Wörterbuch schaut: SAD. Erkennbar daran, dass man weniger Energie hat und sich geradezu niedergeschlagen fühlt.
Übrigens ist das blaue Licht 100% UV-frei. Achten Sie bei der Auswahl einer Tageslichtlampe darauf, damit Sie keine Hautschäden riskieren. Die Vitamin D-Produktion wird ebenso nicht stimuliert. - Vorsicht bei Erkrankungen
Bei Erkrankungen an den Augen, oder zum Beispiel bei Depression und Medikamenteneinnahme (Schmerzmittel), sollten Tageslichtlampen nur nach Rücksprache mit Ärzten in einer verordneten Dosierung angewendet werden.
Mein Fazit zur Tageslichtlampe

Für den Transport im mitgelieferten Beutel kann man den An-/Ausschalter verriegeln.
Nicht mehr ohne meine Lampe! Zweimal täglich eine halbe Stunde. Jedenfalls, solange die Winterzeit andauert und ich den ganzen Tag im Büro arbeite. Die Tageslichtlampe ist zur merkbaren Stimmungsaufhellung bei mir sehr gut geeignet. Ich fühle mich (noch) motivierter und brauche nur noch halb so viel Kaffee.
Als ich die Tageslichtlampe nach 18 Uhr eingesetzt hatte, merkte ich das „Zuviel“ an Motivation zum Abend hin. Ich wurde einfach nicht müde. Die Wirkung habe ich damit definitiv feststellen können. Viel hilft nicht viel. Es ist kein Wundermittel, unterstützt aber beim Ausgleich des Lichtmangels.
Wer den hohen Anschaffungspreis nicht scheut (um die 160 Euro) und gut auf Licht anspricht, sollte den normalen Winterblues damit in den Griff bekommen können.
Wichtig ist, dass man vor dem Kauf sehr viele Renzensionen kritisch liest, um sich ein Bild zu machen, wenn es um die Auswahl eines Modells geht. Ich bin mit dieser Tageslichtlampe sehr zufrieden und kann sie weiter empfehlen. Andere Modelle habe ich bisher allerdings auch noch nicht getestet. Dies ist eine private Anschaffung gewesen und meine unbeeinflusste persönliche Meinung.
Technische Hintergrundinformationen
Das von mir getestete Modell Philips EnergyUp Blue (Modell HF3430/01) besitzt einen eingebauten Lithium Ion Akku. Die Laufzeit ohne Stromversorgung beträgt um die 90 Minuten. Das blaue Licht wird von LED-Leuchtmitteln produziert. Die Lichtstärke ist nur 200 Lux, der Effekt ist aber wie bei 10.000 Lux weißem Licht.
Die Tageslichtlampe wiegt 650 Gramm, also für die Größe kein wirkliches Leichtgewicht. Auf dem Schreibtisch benötigt sie jedoch wenig Platz, nämlich nur etwas über 14 Zentimeter Breite. Der Stromverbrauch wird mit 10 Watt angegeben.
Lesetipp dazu: Berechnung des Stromverbrauchs bei Haushaltsgeräten. Bei einstündiger Nutzungsdauer jeden Tag wird man im Monat mit circa 10 Cent Betriebskosten rechnen können. Ich finde, das ist sehr sparsam im Betrieb.
Fotonachweise: Titelfoto pixabay 926417, CC0 Public Domain, Tageslichtlampe (3 Fotos): Nicole Y. Jodeleit

Nicole Y. Jodeleit ist Gastautorin im Energiedienst-Blog. Sie ist Freiberuflerin (Beratung und Kommunikation) sowie Bloggerin auf https://Auto-Diva.de, sie fährt am liebsten E-Auto und interessiert sich für technische Innovationen und Zukunftstechnologien.
Was passiert denn, wenn man die Tageslichtlampe zu lange benutzt? Ich habe noch nie von negativen Auswirkungen bei korrektem Einsatz gehört. Wenn man sich wirklich im Freien aufhält kann man die Sonne ja auch nicht einfach abschalten. Und es gibt auch Leuchtmittel mit Vollspektrum. die man in einer „normalen“ Lampe einsetzen kann.
Liegt es vielleicht daran, dass Du das Blaulicht bevorzugst, wenn dir das auf Dauer nicht gut tut?
Hallo Carolyn, das sind viele Fragen auf einmal. Ich fange mit der letzten Frage an: Das blaue Licht ist für mich angenehm, weil es mich an den blauen Himmel erinnert. Macht also gute Laune. Ich habe eine „normale“ Tageslichtlampe (als Leuchtmittel in einer Deckenlampe etc.) noch nicht ausprobiert. Dazu kann ich nichts vergleichsweise berichten.
Eine Tageslichtlampe sollte man maximal (bei diesem Modell!) eine halbe bis ganze Stunde nutzen, sonst wird man vielleicht zu aufgedreht. Und wie ich ja schrieb, nicht zu spät, sonst kann man schlechter schlafen. Mir gefällt es sehr gut, 2x eine halbe Stunde (morgens und früh nachmittags) am Tag die Tageslichtlampe zu nutzen. Mehr dosiere ich nicht, da ich denke „viel hilft nicht viel“. Über eine Überdosierung und deren Auswirkungen kann ich daher nicht berichten.
Hallo – ich habe heute begonnen, meine Tageslichtlampe wieder zu benutzen – von Philips. Den ganzen Winter über benötigte ich sie nicht, aber seitdem es bei uns in der Schweiz seit Mai/Juni fast ununterbrochen regnet, schlägt mir das so langsam aufs Gemüt. Ich benutze meine Tageslichtlampe stundenlang. Immer dann, wenn ich am Mac sitze. Eine Überdosierung habe ich noch nicht festgestellt. Allerdings stelle ich sie gegen den späteren Nachmittag auch nicht mehr ein.
Hallo Nicole,
ich hab auch lang zwischen Blau und Weiss hin und her überlegt und mich dann aber fürs Weiss entschieden. Ich denke auch das Blau könnte beruhigender wirken. Weiß etwas stimulierender. So Absicherungen durch den Arzt bei Depressionsanfälligkeit ist sicher gut, was aber auch jeder machen sollte meiner Meinung ist, selbst zu schauen, wie es einem bekommt, wie du es ja auch gemacht hast. Mir geht es da ähnlich wie dir nach 30min bin ich lichtgesättigt genug. Was ich voll hilfreich finde und wo aufgeschnappt habe, ist dass ein halber Liter Wasser davor oder nebenbei die Wirkung zusätzlich steigert fit in den Tag zu starten. Das ist wirklich so bei mir zumindest. Das Schöne, wer sich die Zeit nimmt unter die Lichtdusche zu gehen, hat auch die Zeit noch etwas Wasser zu trinken. Das soll nicht nur lebendiger machen, sondern auch äußerst gesund sein und wird in fernöstlichen Regionen, neben einem anderen morgendlichen Trink auf den ich nicht weiter eingehen möchte, häufig kultiviert. ;-)
Danke für den wertvollen Testbericht von dir!
Schöner Grüß
Manu