Möchtest du genau wissen, ob an deinem Haus ungewollt Heizwärme verloren geht? Mit der Gebäude-Thermografie kannst du Wärmelecks an deinem Haus günstig und ohne großen Aufwand ermitteln lassen.
Was ist eigentlich eine Thermografie?
Alle Gegenstände senden eine Wärmestrahlung aus. Eine Wärmebildkamera wandelt unsichtbare Wärmestrahlung in sichtbare Farben um. Die Kamera stellt wärmere Bereiche in Rot- und Gelbtönen dar, kühlere in Grün- oder Blaunuancen.
Energielücken auf der Spur – Ist dein Haus optimal gedämmt?

Die thermografische Aufnahme zeigt, wo Du an der Gebäudehülle deines Hauses durch entsprechende Maßnahmen Energiekosten sparen kannst. Bild: Shutterstock
Bei der Gebäude-Thermografie erstellt ein Fachmann ein Wärmebild deines Hauses, um Wärmeverluste und energetische Schwachstellen an deinem Haus zu entdecken. Denn je weniger Wärme dein Haus nach außen abgibt, desto geringer ist dein Energiebedarf und desto höher ist die Energieeffizienz.
Bei Privathaushalten macht die Heizwärme den Löwenanteil an den Energiekosten aus. Ein Großteil der Heizwärme verpufft jedoch häufig aufgrund mangelhafter Dämmung, zum Beispiel durch das Dach, die Fassade oder die Fenster.
Bei der Gebäude-Thermografie machen Wärmebilder die Wärmeverluste sichtbar. Sie decken Wärmebrücken und bauliche Mängel auf, finden Durchfeuchtungen, Lecks und unzureichende Isolierungen und lokalisieren undichte Fenster und Türen.
Wie funktioniert die Gebäude-Thermografie?

Mit der Wärmebildkamera erstellt ein Fachmann ein Thermogramm, eine Wärmeaufnahme, des gesamten Gebäudes. Bild: Shutterstock
Die Gebäude-Thermografie basiert darauf, dass alle Objekte, deren Temperatur über dem absoluten Nullpunkt liegt, Wärme ausstrahlen.
Eine Wärmebildkamera misst nun die Stärke der unsichtbaren Wärmeabstrahlung, die von den einzelnen Bauelementen der Hausoberfläche ausgeht, und rechnet diese Messwerte in Temperaturen um.
Jedes Wärmebild ist mit einer Temperaturskala versehen, die den jeweiligen äußeren Gegebenheiten zum Zeitpunkt der Aufnahme angepasst wird.
„Rot“ = Schwachstelle ermittelt, „Blau“ = gut gedämmt
Die Wärmeaufnahmen, die Thermogramme, zeigen die Wärmeabstrahlung in Farben. Den unterschiedlichen Temperaturen sind verschiedene Farben zugeordnet.
Eine Wärmebildkamera stellt eine hohe Wärmeabstrahlung weiß dar, mittlere bis erhöhte Wärmewerte visualisiert sie meist in Rot- und Gelbtönen und auch in Grün. Niedrigere Werte zeigt die Kamera in den Farben Blau, Lila bis Schwarz.
Nur mit einer entsprechenden farblichen Temperaturskala können die Temperaturunterschiede auf den Thermogrammen bewertet werden.
Schon geringe Temperaturdifferenzen zeigen sich auf den Wärmebildern und weisen Wärmeverluste in der Gebäudehülle nach. Energetische Schwachstellen können exakt bestimmt werden.
Wann wird die Thermografie gemacht?
Thermografische Wärmebilder werden normalerweise während der Heizperiode von November bis März aufgenommen. Denn nur wenn der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur deutlich über 10 Grad Celsius liegt, werden auch die Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außenbereich und damit die auftretenden Wärmeströme detailliert sichtbar.
Mit der Wärmebildkamera macht ein Fachmann von allen Außenseiten deines Hauses Aufnahmen. Das Gebäude sollte gut beheizt sein und die Fenster sollten natürlich geschlossen sein, um die Messung nicht mit zusätzlichen Wärmeströmungen zu irritieren.
Die beste Zeit für die Aufnahmen ist in den frühen Morgenstunden oder später in den Abendstunden bei trockener und kalter Witterung. Dann kann keine direkte Sonneneinstrahlung die Gebäudeoberfläche aufheizen und die Untersuchung beeinflussen.
Außerdem sollte es möglichst trocken sein, da bei feuchten Oberflächen bereits geringe Bewegungen der Luft Verdunstungskälte verursachen und so die Messung ebenfalls verfälschen könnten.
Was kostet die Thermografie?
Ein Wärme-Check von Energiedienst kostet 149 Euro (inkl. Mehrwertsteuer) mit sechs Wärmebildern. NaturEnergie-Kunden erhalten das Angebot für 119 Euro (inkl. Mehrwertsteuer). Zu den Wärmebildern gehört ein ausführlicher Messbericht, der die Bilder erklärt und Sanierungsempfehlungen gibt.
Eine Gebäude-Thermografie lohnt sich in jedem Fall

Heizwärme entweicht durch einfach verglaste Fenster und mangelhaft gedämmte Außenwände. Bild: Shutterstock
Eine auf den Wärmebildern basierende professionelle Energieberatung kann wertvolle Tipps und individuelle Hinweise zur Verbesserung der Wärmedämmung und zu ganz konkreten Energiesparmaßnahmen geben.
Da das thermografische Messverfahren für Hausbesitzer mit minimalem Aufwand und mit vergleichsweise geringen Kosten verbunden ist, liegt es nahe, das eigene Haus energetisch untersuchen zu lassen.
So kannst du vor einer geplanten Sanierung die Wärmeverluste an deinem Haus präzise feststellen lassen. Oder Du kannst bei deinem Neubau oder nach bereits erfolgter Sanierung die Qualität der Energieeffizienz überprüfen lassen.
Wo überall kann Wärme aus dem Haus entweichen?
Wärmebrücken, die unbeabsichtigt Wärme aus dem Haus strömen lassen, können konstruktionsbedingt sein, aber auch die Folge von baulichen Mängeln wie zum Beispiel bei fehlerhaftem Einbau von Fenstern.
Bei Gebäuden mit äußerer Wärmedämmung können defekte Dämmplatten oder Fugen Ursachen für Energielücken sein.
Ist eine Außenwand unzureichend gedämmt, sind auf dem Wärmebild Heizkörpernischen, Fensterstürze und der Verlauf von Heizungsleitungen deutlich erkennbar; Bodenplatten, Geschossdecken und an die Außenwand sich anschließende Trennwände bilden dort Wärmebrücken.
Aber auch die thermografische Aufnahme von einfach verglasten Fenstern und ungedämmten Dachgauben geben Aufschluss darüber, wo wertvolle Energie „flöten“ geht.
Damit die Wärme im Haus bleibt!
Nach der fachkundigen Analyse der Wärmebilder weißt du, ob und wenn ja, an welchen Stellen genau dein Haus Energielücken aufweist und unnötig Wärme nach außen verliert. Jetzt kannst du gezielt die Wärmedämmung an deinem Haus verbessern – damit die Wärme im Haus bleibt!
Dr. Laura Gerber-Wieland ist Gastautorin im Energiedienst-Blog. Sie ist Co-Geschäftsführerin der Kolibri Kommunikationsagentur.
Hallo zusammen,
vielen lieben Dank für diesen spannenden und informativen Beitrag zum Thema Thermographie. Bisher wusste ich nicht, dass sich mit dieser Technik Energieverlust herausfinden lässt. Da wir in den vergangenen Jahren einen sehr hohen Energieverbrauch hatten, werde ich mich diesem Thema etwas genauer widmen.
Wie gut die Energiewerte des Hauses sind, fließt sicher in die Bewertung der Immobilie mit ein. Mein Kollege will sein Haus ausbauen, ehe er es verkauft. Allerdings spielt er auch mit dem Gedanken es zu vermieten.
Die Prüfungsmethode sieht ja effektiv aus, danke! Nach der visuellen Überprüfung bei uns wurden ein paar Löcher in dem Blechdach des Elternhauses entdeckt. Für den Sommer haben wir schon die Sanierungsarbeiten geplant. Die Tipps zur Dämmung würden ja uns vom Interesse.
Hallo,
sehr interessanter und informativer Beitrag. Mittels Wärmebild zu erkennen, wo die meiste Energie verloren geht, ist sehr einleuchtend und ließ in unserem Fall erkennen, dass die Fenster ausgetauscht bzw. modernisiert werden mussten. Jetzt sparen wir echt gutes Geld und kann es nur empfehlen, dass mal bei Bedarf machen zu lassen.
Grüße aus dem Rheinland
Frank
Hallo Frank, danke, dass Du hier von Deinen Erfahrungen berichtest. Und natürlich: Schön, dass die Maßnahmen direkt im Geldbeutel spürbar sind.
Viele Grüße ins Rheinland
Anke
Ich denke, wir alle sollten unser Haus einmal von einem Thermographen inspizieren lassen. Dadurch ist es möglich, eine Energiebewertung durchzuführen. Dann verbrauchen wir weniger Energie und unsere Rechnungen sind niedriger.
Sehr geehrte Damen und Herrn da unser Haus 1975 gebaut wurde
möchte ich gerne eine Thermische untersuchung durchführen lassen