Ein Weihnachtsbaum aus Treibholz ist perfekt: Er nadelt nicht und ist nachhaltig. Wie aus altem Holz ein Weihnachtsklassiker ensteht.
Vergängliche Schönheit zum Fest
Jedes Jahr statten wir den NaturEnergie Treff mit einem schön geschmückten Weihnachtsbaum aus. Mit den traditionellen Weihnachtstannen hielt die Weihnachtsfreude leider nur kurz, da sie nach kurzer Zeit nicht mehr ganz so frisch aussahen.
Jeder kennt das: Jedes Jahr stellen wir einen Weihnachtsbaum auf und schmücken ihn schön. Bereits nach ein paar Tagen verliert der Baum die ersten Nadeln. Die Wohnung, oder bei uns das Büro, müssen wir ständig putzen, bis wir den nadelnden Baum schließlich nach einigen Wochen entsorgen.

Bei Tannenbäumen sind Besen und Kehrschaufel im Dauereinsatz, bis die Bäume nach Weihnachten auf dem Müll landen. (Bild Fotolia/tibanna79)
Evergreen aus Treibholz
Wieso muss eine Tanne abgeholzt werden, um als Deko herzuhalten, wenn wir doch täglich jede Menge Treibholz an unseren Wasserkraftwerken aus dem Rhein ziehen?
Die Idee war geboren: Die Weihnachtsbäume im NaturEnergie Treff in Lörrach und dem Infocenter im Wasserkraftwerk in Rheinfelden bauen wir aus angeschwemmtem Holz. Alle Jahre wieder können wir die rustikalen Bäume aus dem sogenannten Geschwemmsel erneut aufstellen. Die Schreinerei Stöcklin & Schwab aus Grenzach-Wyhlen war sofort bereit, uns beim Bauen zu unterstützen.

Aus altem Holz entsteht ein Weihnachtsbaum. Die Schreinerei Stöcklin & Schwab aus Grenzach-Wyhlen half beim Bauen des Baums aus Treibholz.
Handverlesene Hölzer
Also haben wir den Geschwemmselplatz beim Kraftwerk in Wyhlen durchforstet. Dabei waren meine Kolleginnen Carmen Schultheiß und Selina Harde sowie Patrick Steiner und Patrick Reim, zwei technische Auszubildende von Energiedienst. Von der Schreinerei Stöcklin & Schwab aus Grenzach-Wyhlen begleiteten uns Anne Schulz und Michael Schwab. Gemeinsam suchten wir Äste mit einem Durchmesser von vier bis fünf Zentimeter für den unteren Teil und circa zwei Zentimeter für den oberen Teil des Baumes. Schnell fanden wir die passenden Äste.
Leider war beim Treibgut auch vieles dabei, was nicht in den Rhein gehört. Jetzt wissen wir, wieviel Abfall Tag für Tag im Fluss landet: Plastikeimer, Kleidung und viele Bälle waren nur einige der Teile, die wir gefunden haben.

Patrick Steiner (links) und ein Mitarbeiter der Schreinerei suchten nach geeigneten Hölzern für den Weihnachtsbaum auf dem Geschwemmselplatz des Wasserkraftwerks Wyhlen. Hier lagert das Altholz, das am Rechen des Kraftwerks landet.
Individuelles Kunstwerk zum Nachmachen
Nachdem wir die Äste gefunden hatten, machte sich Schreinerin Anne Schulz an die weiteren Schritte: Zusägen, Überstände abschleifen und die Äste der Größe nach sortieren. Schließlich steckte sie die Äste auf eine Stahlstütze, damit auch alles stabil steht, wenn der besondere Weihnachtsbaum geschmückt wird.
Das ist eine tolle Idee zum Nachmachen. Wer selbst einen Baum bauen möchte, sammelt einfach die Äste beim nächsten Spaziergang. Sammler finden viele passende Äste und Zweige am Ufer des Rheins oder an den Bächen in der Umgebung.

Schreinerin Anne Schulz bearbeitete die Äste in ihrer Werkstatt und schuf aus dem Treibholz einen einzigartigen Upcycling-Baum.
Nun haben die beiden Bäume ihre Plätze bezogen und ziehen alle Blicke auf sich. Sie stehen jetzt im NaturEnergie Treff in Lörrach und dem Infocenter im Wasserkraftwerk in Rheinfelden. Wir freuen uns, wie toll sie geworden sind.

So schön kann altes Holz sein. Der Weihnachtsbaum aus Geschwemmsel ist ganz leicht selbst gemacht.
Henrike Rütschlin arbeitet im Bereich Marketing. „Ich kümmere mich um die Auftritte bei Messen und Gewerbeschauen und betreue den Sponsoringbereich. Hier im Besonderen die Veranstaltungen und Sportvereine.“
Coole Idee ! Verkaufen sie noch mehr von denen?
Hallo Felix,
es freut uns, wenn der Beitrag gut ankommt.
Wir haben bisher zwei Bäume für unsere Standorte herstellen lassen, verkaufen möchten wir diese nicht.
Der Beitrag kann auch Anreiz sein, um im Laufe des Jahres bei verschiedenen Wanderungen den ein oder anderen Ast zu sammeln, um im Herbst einen eigenen Baum zu bauen.
Viele Grüße
Henrike
Super geschriebener Artikel :-). Eine sehr gute Aufstellung. In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen :-)
Super geschriebener und informativer Artikel :-). Eine sehr gute Aufstellung. In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen