Im Badezimmer beginnt und endet der Tag vermutlich für die meisten für uns. Zähneputzen, Gesicht waschen, Duschen und Co. stehen täglich an. Die übliche Badlandschaft besteht meistens aus einer Ansammlung an Plastikflaschen und Tuben. Wenn es nach den Drogeriemärkten geht, dann am besten auch noch sortiert in blaue oder schwarze Verpackungen für den Mann (diese erkennt übrigens die Recyclinganlage nicht auf dem dunklen Fließband) und eher Rosa oder Pastelltönen für Frauen.

Die Produkte, die wir verwenden, landen dann nicht nur direkt auf unserer Haut oder im Mund, sondern unweigerlich auch direkt oder indirekt im Abwasser und lassen sich dort nur schwer oder gar nicht mehr herausfiltern. Spätestens deswegen ist es absolut sinnvoll einmal darüber nachzudenken, ob es die Plastikflut im Badezimmer wirklich braucht und was in den Produkten eigentlich drinsteckt. Für die Umwelt und auch für sich selbst.

Unverpackt im Bad

Der Zero Waste Bewegung sei Dank, gibt es inzwischen in sogenannten Unverpackt Läden alle möglichen Produkte ohne Umverpackung, also lose, zu kaufen. Aber auch in Biomärkten oder Drogeriemärkten wie zum Beispiel dm, findet man inzwischen viele unverpackte, oder zumindest wenig oder in Papier verpackte Alternativen.

 

Tipps & Tricks fürs Zero Waste Badezimmer:

Shampoo

Statt dem flüssigen Klassiker in der Plastikflasche gibt es auch festes Shampoo oder Haarseifen. Hier muss man einfach ein wenig Ausprobieren, was gut für einen selbst funktioniert. Das passende „herkömmliche“ Shampoo in der Flasche hat man wohl meistens auch nicht beim ersten Versuch entdeckt.

Duschseife im Zero Waste Bad

Festes Shampoo und Duschgel können im Zero Waste Bad herkömmliche Produkte aus der Plastikflasche ersetzen. Bild: Adobe Stock/LIGHTFIELD STUDIOS

 

Duschgel

Die flüssige Variante kann man gut gegen klassische Seifen ersetzen. Wahlweise lässt sich auch flüssige Seife aus dem Unverpackt Laden nutzen, um eigene Behälter wieder aufzufüllen. (Tipp: Auch hier am besten auf Plastikbehälter verzichten, da sich daraus trotzdem Mikroplastik oder giftige Stoffe lösen können.)

 

Handseife

Wie beim Duschgel kann man auch hier auf Seifenstücke setzen oder den Seifenspender wiederauffüllen.

 

Deo

Feste Deos oder Deocremes sind eine gute Alternative zum herkömmlichen Deo aus der Sprühdose. Tipp: Deo lässt sich auch sehr einfach selber machen.

 

Zahnbürste

Auch bei Zahnbürsten gibt es plastikfreie Alternativen. Viele Unverpackt Läden aber auch Drogeriemärkte führen mittlerweile Zahnbürsten aus Bambus. Bei dm gibt es beispielsweise auch Zahnbürsten aus heimischem Holz.

Zahnbürsten aus Bambus

Zahnbürsten aus Bambus können eine Alternative zu herkömmlichen Zahnbürsten aus Plastik sein. Bild: Adobe Stock/Rostislav Sedlacek

 

Zahncreme

Als Alternative zur Zahnpasta aus der Tube kannst du auf feste Zahnpasta oder Zahnputztabletten zurückgreifen.

 

Rasierer

Einweg-Rasierer verursachen eine Menge unnötigen Plastikmüll. Hier kannst du beispielsweise auf Alternativen aus Holz oder Edelstahl zurückgreifen. Auch Rasierschaum aus der Sprühdose lässt sich gut durch Rasierseife ersetzen.

 

Wattestäbchen & -pads

Wattestäbchen gibt es mittlerweile häufig aus Bambus oder Pappe, dennoch sind die nach wie vor ein Wegwerfprodukt. Gleiches gilt für Wattepads. Schau dir als Alternative zu Wattestäbchen doch mal Ohrreiniger aus Bambus oder Edelstahl an. Wattepads lassen sich sehr einfach durch Reinigungspads aus Baumwolle ersetzen.

 

Damenhygiene

Durch Tampons und Binden entstehen jeden Monat Berge an Müll. Auch hier gibt es wiederverwendbare Alternativen.

 

Kosmetik

Auch bei dekorativer Kosmetik gibt es inzwischen viele Anbieter, die Produkte unverpackt oder nur in Karton verpackt anbieten. Schau zum Beispiel mal bei ZAO, NUI Cosmetics, Lush oder Monomeer vorbei.

 

Waschmittel

In vielen Unverpackt Läden bekommst du Waschmittel zum Abfüllen. Falls du keinen geeigneten Markt in der Nähe hast, lässt sich Waschmittel auch einfach selbst herstellen, beispielsweise aus Waschsoda und Kernseife oder aus Kastanien.

 

Putzmittel

Auch beim Putzmittel macht es Sinn, sowohl auf die Verpackung als auch auf die Inhaltsstoffe zu achten, denn diese werden durch das Putzen direkt in den Abfluss gespült. Eine gute Alternative ist es zum Beispiel einen einfachen Allzweckreiniger aus Essig, Wasser und Zitronen- oder Orangenschalen selbst zu machen. Ein Rezept findest du zum Beispiel hier. Wer nicht so der Do It Yourself Fan ist, kann auch im Unverpackt Laden Nachfülloptionen kaufen oder sich zum Beispiel von everdrop die praktischen Putzmitteltabs anschauen.

 

Mikroplastik? Nein Danke!

Aber nicht nur die Plastikverpackungen stellen ein Problem für die Umwelt dar. In vielen Produkten findet sich auch Mikroplastik, also Plastikteile die kleiner sind als 5 Millimeter. Diese Teilchen sind leider immer noch Bestandteil von Peelings oder Zahnpasta. Auch in Sonnencreme findet sich häufig Mikroplastik. Das Problem daran? Die kleinen Teile können häufig in Kläranlagen nicht herausgefiltert werden und landen dann in Flüssen und anschließend im Meer oder auf dem Feld. Dort können Fische oder Vögel die Teilchen mit Nahrung verwechseln. An diesen Plastikteilen verletzen sich die Tiere oder sterben mit einem Magen voll von Plastikteilen. Über die Nahrungskette landet das Plastik dann, beispielweise im Fisch, auch wieder auf unserem Teller.

Bevor du dir das nächste Mal ein Produkt kaufst, kannst du es mit der App Codecheck auf Herz und Nieren überprüfen. Mit der App scannst du ganz einfach das Produkt und bekommst dann die Inhaltsstoffe verständlich aufgelistet. Außerdem werden dir gegebenenfalls auch bessere Alternativen für das Produkt vorgeschlagen. Wenn du gleichzeitig auch noch etwas gegen die Plastikverpackung unternehmen willst, scannst du das Produkt zusätzlich mit der App Replace Plastic. Über die App kannst du dem Hersteller mitteilen, dass du dir Verpackungen ohne Plastik wünschst.

 

Jeder Schritt zählt

Jetzt heißt es Loslegen. Egal was du als erstes Ausprobieren möchtest, fang einfach mal an. Wie ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Lass uns gemeinsam das Gesicht der Welt verändern und ein bisschen achtsamer mit der Umwelt umgehen. Um irgendwo anzukommen muss man allerdings erstmal den ersten Schritt machen, also such dir eine Kleinigkeit aus, die du ändern möchtest und wenn das gut klappt, kannst du wieder etwas Neues ausprobieren.

Hast du noch Tipps für ein plastikfreies Bad? Dann hinterlass gerne einen Kommentar.

 

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